Annapurna C. Mont Blanc Kilimanjaro Tour Mont Blanc Texel-Gruppe Pyrenäen

TEXELGRUPPE

Südtirol 05.08.-17.08.2000

mit Petra Feichtinger, Frank Keller, Steffen Heinicke

Übersicht Texelgruppe


Gruberalm


frohen Mutes


Übernachtung auf der Kuhweide


Oberkaser


Die Milch macht's


Ziegen auf dem Anmarsch


Langsee (Spronser Seen)


Aufstieg zum Biwak Lammer


Biwak Lammer


Nachtlager Bockerhütte


Anstieg zum Eisjöchl


Endlich Pause


Eisjöchlhütte


Schnalstal mit Blick auf Katharinenberg


Altes fast ausgestorbenes Dorf


Eingang zur Burg Juval


Petra schnarcht, beim Anstieg zum Similaun.


Aussicht vom Similaun


Aussicht vom Similaun


Gipfelkreuz Similaun


05.August Samstag
Morgens um 2:30 Uhr starteten wir ins Vergnügen. Die Fahrt ging über Garmisch-Innsbruck-alte Brennerstraße. Am Jauffenpaß (10:30 Uhr) haben wir bei Kälte und Nieselregen ein kurzes Päuschen gemacht und beschlossen, bei dem Wetter würde uns am ersten Tag, zum Rucksack packen, eine feste Unterkunft ganz gut gefallen. Nach langer Suche sind wir in Naturns im Etschtal fündig geworden. Für 28000 Lira pro Person ein Bett im Keller, aber es war trocken. Abends haben wir uns eine Pizza im benachbarten Rabland gegönnt.

06.August Sonntag nach oben
Trotz Nieselregens haben wir nach einem guten Frühstück die Rucksäcke geschultert und sind in Richtung Seilbahn gestartet. Die Autos kann man an der Straße auf einem öffentlichen Parkplatz gut stehen lassen. Nach 45 minütiger Suche nach der vom Wirt empfohlenen Seilbahn waren wir sehr überrascht. An der Talstation ist ein kleines Fenster mit einem alten Telefon drin, an dem man noch drehen muß. "Moritz" heißt die Gondel die uns nach unserem Anruf abholte. Je höher wir kamen umso schöner wurde die Aussicht auf das Etschtal mit Blick bis Meran. Die Seilbahn endet in einem Bauernhof, wo es Opas Aufgabe ist, die Bahn zu bedienen (mit Videoüberwachung für die Talstation!). In Richtung Meraner Höhenwanderweg ging es dann erst mal ganz schön steil bergauf. Ca. 13:30 Uhr machten wir eine Pause an der Gruberalm (1377m) mit einem feinen Bierchen. Dann ging es weiter durch die Klamm und den Wasserfall des Lahn-Bachs bis nach Hochforch (1555m). Wir suchten uns dann ein schiefes Plätzchen im Wald um zu übernachten. Da die Hänge zum Tal hin sehr steil sind, keine leichtes Unterfangen. Nach einem Gourmetabendessen (Reis in Waldpilzsoße) konnten wir bei einem schönen Tässchen chilenischen Rotweines Dank der steilen Hänge den wunderschönen Ausblick auf Meran genießen.

07.August Montag nach oben
Gegen zehn sind wir losgekommen und unsere erste Pause machten wir schon nach 1 h an der Gigglalm (1535m). Das Schöne an Südtirol ist, man bekommt immer irgendwo ein Bierchen o.ä. Unser Weg führte immer weiter am Hang entlang. Links vom Weg geht es steil bergauf, rechts davon steil in die Tiefe. Wir erreichten über die Nassereithhütte ( 1523m) die Tablanderalm (1788), wo ich meinen ersten Holunderblütensaft trank (lecker!). Kurz vor der Gojener Alm (1775m) übernachteten wir mit unseren Zelten auf einer Kuhweide. Hier sah es aus, als ob ein Riese mit Felsbrocken gespielt und sie dann frei Nase verstreut hat. Ein herrliche Fleckchen Erde! Heute gab es Schinkennudeln und die 2. Flasche Wein (Bordeaux) die Frank mitgeschleppt hat. (Sein Rucksach war wahrscheinlich zu leicht!!)

08.August Dienstag nach oben
Als wir bei unserer Morgenprozedur mit Zähneputzen und Frühstücken waren, kam eine ziemlich korpulente Einheimische den Hang hochgestapft. Wir erwarteten eigentlich Mecker, weil wir dort zelteten, aber sie war sehr nett. 10:00 Uhr sind wir wieder aufgebrochen, um nach einer Stunde am Hochganghaus (1839 m) bei stahlendem Sonnenschein unser 2. Frühstück mi Radler zu genießen. 13:30 Uhr Päuschen auf der Leiteralm (1522m) nach einem endlosen Abstieg. Nun ging es weiter den 24er, den Hans-Frieden-Weg, zur Steinegg hoch oben auf dem Felsen mit Blick auf Dorf Tirol, Meran und Partschins. Da wir den 24er weiter wollten sind wir steil bergab gestiegen zum Hochmuth (1361m) wo uns der Vermerk erwartete, daß der Weg vom Talbauer zum Longfallhof gesperrt ist. Hier trafen wir auf Tausende von Turnschuhtouristen, die mit der Seilbahn aus dem Tal kamen, und mit selbiger auch wieder 'runterwollten. Da sind wir mit unseren großen Rucksäcken doch ganz schön aufgefallen. Um uns den Abstieg ins Tal zu ersparen, sind wir wieder steil bergauf zur Muthkopfhütte (1684m) gestiegen. Vorher mußten wir aber beim Steinegg einkehren, um uns mit Radler, Apfelschorle und EIS! zu stärken. Wir kamen dann noch relativ fit beim Muthkopf an und wurden bitter enttäuscht. Keine Unterkunft und keine Zeltmöglichkeit weit und breit! Nächste ofiizielle Unterkunft Bockerhütte 1,5h entfernt. Also blieb uns keine andere Wahl, als da noch hochzulatschen (wir waren auf unserem moralischen Tiefpunkt angelangt). Vorbei an Heu machenden Einheimischen, die ihre Heuballen an einem Drahtseil mit ...Krawumm...in die Hütte transportierten. In Begleitung von dicken fetten Regentropfen ging es immer weiter steil bergauf und ein paar Einheimische die uns hier oben begegneten machten uns Mut, daß es bis zur Bockerhütte mindestens noch 1 h dauert. Nach ewigem Auf und Ab sind wir ziemlich erledigt doch noch irgendwann gegen 19:15 Uhr auf 1717m angekommen. Der Empfang war grandios. Der Wirt spielte auf der Terasse Akkordeon, dazu tanzten ein paar Leute und die Wirtin empfing uns sehr herzlich und wir bekamen erst mal was zu trinken. Nun galt es Lager herrichten, Abendbot kochen (Tortellini mit Basilikum-Tomatensosse und Knobi-Salami). Nach dem Abendessen noch ein paar Bier und wir sind 22:30 Uhr in unser Lager gekrochen.

09.August Mittwoch nach oben
Nach den gestrigen Strapazen, wollen wir heute etwas ruhiger treten und lassen unsere Sachen in der Hütte, um nach einem Frühstück mit selbstgebackenen Brötchen und leichtem Gepäck die Spronser Seen zu besuchen. Die erste Rast machten wir nach einem deftigen Anstieg am Oberkaser (2131m). Hier trank ich mein erstes Glas richtige Milch mit Fettaugen 'drauf. Die Ställe sind direkt an der Hütte und man hat herrliche Sicht auf die schroffen Almen ringsum. Unser Weg führt uns weiter zum Langsee der eingebettet in den Felsen liegt. Der Wanderweg geht durch Geröll direkt am Langsee vorbei, bis man weiter oben die Milchseen erreicht. Die Männer wollten zur Biwakschachtel Lammer (2707m). Da mir die Kraxelei zu kriminell wurde, habe ich hier gestreikt und die beiden allein gehen lassen und kurz vor der Milchscharte kehrt gemacht. Ein wunderschönes Fleckchen Erde. Die Seen funkeln in der Sonne, ringsum erheben sich die Felsen und eine Stille... nur der Wind ist zu hören. Traumhaft. An den unteren Seen wo nur karges Gras wächst, grasen die Kühe und bimmeln fröhlich mit ihren Glocken. Nach einer 2. Rast am Oberkaser erreichen wir nach einem steilen Abstieg mit einem "Wolf" unter uns gegen 17:00 Uhr die Bocker-Hütte. Weil schmutzig, mußten wir erst mal baden gehen. Im eisigen Gebirgsbach, der unterhalb der Hütte ins Tal fließt. Dann saßen wir Stunden auf der Terrasse, genossen die Aussicht auf die steilen Berge ringsum und haben uns wieder ein schönes Abendessen gezaubert. Brühe und Kartoffelpuffer. Später hat uns der Sohn des Hauses erst mal gezeigt, was so ein richtiger Zickenbock ist. Im Stall hinter der Hütte haben 2 von der Sorte ihr Quartier, gemeinsam mit den Milchkühen. Im Stall war es so warm, daß unsere Brillen beschlugen, denn abends wird es empfindlich kalt. Der Hund des Hauses, ein Wolfsspitz, war natürlich immer dabei und paßt immer auf, daß alles seine Ordnung hat. Die beste Aktion, die wir beobachteten, war, als er die auf den Hängen grasenden Zicken nicht über die Brücke zur Hütte ließ. Ein Schauspiel! In der Hütte wurde es bei Akkordeonmusik mit singenden Sauerländern noch richtig gemütlich.

10.August Donnerstag nach oben
Nun hieß es Abschied nehmen von den herzlichen Wirtsleuten. Wir sind nun wieder voll bepackt ins Tal abgestiegen. Bis zur Longfallhütte ein quälender Abstieg (schönen Gruß an die Knie), ab hier (1075m) ist man wieder auf dem Meraner Höhenweg. Gegen 12:30 Uhr nächste Pause. Bergrast. Hier bestellten wir uns zum Radler ein Stück Brot und ein wunderschöner großer schwarzer Hund bettelte uns an, wir sollten ihm doch ein Stück von unserer Wurst abgeben. 13:30 Uhr sind wir weiter gezogen, Richtung Magdfeld. Im Salthauser Bach haben wir herrlich gebadet und schöne glänzende Steine gesammelt. Meine Baderei nahm ein abruptes Ende, als sich mein lauwarmer Apfelstrudel meldete, den ich in der Longfallhütte gegessen habe. Mit Bauchgrimmen und wahnsinniger Angst mich zu be... bin ich vorangestapft um ein Fleckchen zu finden wo man sich erleichtern kann. Aber links steil bergauf, rechts steil bergab oder Häuser.. Irgendwie habe ich es in einem Affentempo bis Magdfeld geschafft. Ein Fehler, den ich nie wieder begehen werde. Denn die beiden Männer nahmen an, mich hinter der nächsten Biegung aufzugabeln, aber ich war weg, ohne Karte ohne alles. Das gab Ärger. Zu Recht, denn hier ist es kein Problem ins Tal abzustürzen! Wir sind dann gleich in Magdfeld geblieben und haben nach dem Sachen waschen und duschen wieder fürstlich gespeist. Nudeln mit Salami und Knoblauch und Bier und Rotwein. Toll! Dann ging es in unser Zimmerchen mit einem fürchterlich quietschenden, viel zu weichen schmuddeligem Bett.

11.August Freitag nach oben
Nach dem besten Frühstück auf dieser Tour, haben wir nach 1 Std. am Kalmbacher Wasserfall gerastet und die Jungens waren Baden. Da wir heute nur eine kurze Tour vor uns hatten, haben wir nach einem mörderischen Anstieg in prassliger Sonne am Gasthaus Weiher eineinhalb Stunden gerastet. Auf diesem Stückchen Weg trafen wir unterwegs keinen Menschen. Dieses Stück wird kaum noch bewandert. Was wir später noch zu spüren bekommen sollten. In unserer Karte war der Abfalter eingezeichnet, wo wir eigentlich übernachten wollten. Aber diese Übernachtung gibt es nicht mehr. Also mußten wir doch weiter laufen als gedacht. Nächstes Ziel: Breiteben. Am Christl (1132m) wo wir 16:30 noch mal auftankten, riefen wir in Breiteben an, um zu erfahren, daß es dort keine Unterkunft gibt. Also sind wir auf gut Glück weiter den Meraner Höhenweg gelaufen. Wir waren mental etwas angeschlagen, vor allem Steffen maulte etwas rum, weil der Abend nahte und man auch zum Zelten kein gerades Plätzchen fand. 18:30 Uhr waren wir in Ulfaß (1369m) angekommen. Ein verträumtes Bergdorf mit einer schönen kleinen Kirche, auf einer schönen grünen Rasenfläche, die aber zu schräg für uns war. Ich fragte die erste Frau, die uns auf einem Bauernhof über den Weg lief, nach einer Zeltmöglichkeit. Die gibt es hier nicht, aber Moment mal: ... die ca. 80-jährige Bäuerin wurde vom Heumachen(!) geholt und unter unserem kleinlauten Protest wurden wir in ihr Haus eingeladen. Früher hat sie mal Zimmer vermietet, aber in den letzten Jahren kommen nur wenige Wanderer diesen Weg entlang und da lohnt es sich nicht mehr. Aber das Zimmer war noch da, sogar mit eigener Toilette auf dem Flur. Und schon hatten wir Quartier für die Nacht. Vom Balkon aus hat man einen herrlichen Blick über das Tal und auf der gegenüberliegenden Seite schlängelt sich der Jauffenpaß. Auf dem Balkon wurde unsere mobile Küche aufgebaut und wir kochten wieder mal Tortellini.

12.August Samstag nach oben
Nach einem netten Plausch mit dem Hausherrn (ebenfalls mind. 85 J.), wovon wir bei seinem Dialekt max. ein viertel verstanden haben, brachen wir auf in Richtung Eisjöchl. Die nächste Hütte auf unserem Weg ist Innerhütt (2 h Weg bis dorthin, dort wäre unsere nächste Ü-Möglichkeit für gestern gewesen). Unser Weg führte uns weiter über Bergkristall (1566m) nach Pfelders (1622m) Zerpichl bis zur nächsten Rast in Lazins( 1782m). Dies sollte die letzte Rast bis zur Stettiner Hütte werden. 13:00 Uhr erhielten wir von einem Bauern die Auskunft, daß es bis zur Stettiner Hütte gute 4 Gehstunden sind. Ab der Lazinser Alm (1858m) geht es 1000 m steil bergauf in unbarmherziger Sonne mit Hunderten von Touristen, (es war schließlich Samstag) die zu Fuß oder mit dem Mountainbike unterwegs waren. Beim Anstieg bekam ich zu allem Überfluß schlimme Kopfschmerzen, also schmolz unser Wandertempo zu einem Schneckentempo zusammen. Frank hat später die Quittung dafür bekommen, daß er sich so liebevoll um mich gekümmert hat. Er hat selbst zu wenig getrunken und ist bald zusammengeklappt. Um diesen anstrengenden Tag noch zu krönen, hat uns ein Gewitter kurz unter der Stettiner Hütte erwischt, wie ich es noch nicht erlebt habe. Wir waren auf dem Weg ca. 100 m vor der rettenden Hütte und kamen keinen Schritt mehr voran. Steffen hat die Hütte noch rechtzeitig erreicht. Aber da ich mich jetzt um Frank kümmerte und ihn mit Traubenzucker und Wasser wieder auf die Beine bringen mußte (er hat aus lauter Durst schon sein Regencape abgeleckt) waren wir doch wesentlich langsamer. Wir hockten uns hinter die Felsen, die hier Gott sei Dank so groß wie wir sind und beobachteten die Blitzeinschläge ringsum. Das Gewitter war zwischen Hohe Wilde (3480m) und Eisjöchl (2908m) gefangen. Und wir waren mittendrin im Hexenkessel. Mit uns litten noch ein paar Mountainbiker. Und jeder, der es schließlich in die überfüllte und warme Hütte schaffte (draußen hagelte es erbsengroß und alle waren wegen der großen Hitze am Tag kurzhosig unterwegs) wurde mit großem Hallo empfangen! Auch ein schönes Erlebnis. Bei Bier, Bratkartoffeln und Leberkäs erholten wir uns in der gemütlich vollen und warmen Gaststube. Noch ein Schwätzchen mit Südtirolern, die uns über Dialekt und die Schönheiten ihrer Heimat aufklärten und dann sind wir nach einer warmen Dusche in unser Lager unter dem Dach gekrochen. Man hörte auf dem Dach den Regen prasseln.

13.August Sonntag nach oben
Die Sonne lacht wieder! Nach einem reichhaltigen Frühstück sind wir so ziemlich als letzte aufgebrochen. Unser geplanter Weg für heute war ja nicht so lang... Ein paar schöne Fotos auf dem höchsten Punkt unserer Tour (2908m) und nun führt der Weg nur noch bergab bis zum Eishof (2069m). Ein viel begangener Weg mit vielen Wochenendwanderern. Eine Backerbsensuppe fand den Weg in unsere Mägen und wir spazierten gemütlich durch das Pfossental weiter bergab. Links vom Weg fließt ein Bach, in dem man sich ab und zu erfrischen kann und alle paar Meter stehen Hütten mit Gastwirtschaft. Ca. 14:30 Uhr sind wir an der Jägerrast-Hütte angekommen. Ursprünglich wollten wir hier übernachten, aber es war ja noch so früh am Tag! Steffen war schon ganz schön geschafft, aber er wollte trotzdem weiter. Eine folgenschwere Entscheidung. Denn zwischen Infangl und Sellboden war der Wanderweg 24 wegen Erdrutsch gesperrt und wir mußten einen Umweg gehen. Der Umweg führte uns über die Pfossentalstraße zum Tunel-Hof (1230m). Über einen steilen Weg der uns fast die Achillessehne wegsprengte, haben wir es irgendwie zum Sellboden rauf geschafft. Nach unserer Karte müßten hier oben 2 Unterkünfte sein. An der ersten sind wir anscheinend vorbeigelaufen (da waren nur Bauernhöfe). Gegen 19:00 Uhr waren wir oberhalb von Katharinenberg und machten uns im Ort auf die Suche nach einem Nachtquartier. Hier gab es aber nix. Also wieder hoch bis zum Höhenwanderweg und weiter bis Unterpferl. Aber die hatten auch keine Unterkunft. Freundlicherweise durften wir auf dem einzig geraden Fleckchen (mitten auf dem Weg) für eine Nacht unsere Zelte aufschlagen. Aus unserem gemütlichen, kurzen Wandertag ist ein ganz schön heißer Ritt geworden. Schon fast im Dunkeln haben wir Abendbrot gekocht und nach einem Tee mit Rum sind wir wieder mal mit Donnergrummeln im Hintergrund, fast augenblicklich eingeschlafen.

14.August Montag nach oben
Heute gab es eine wirklich lange Tour. Nach noch nicht mal einer Stunde die erste Rast an der Kopfron Alm (1436m). Dann verließen wir den 24er, um am Patleid-Bauernhof die nächste Rast zu machen. Und schon waren wir wieder bei Max und Moritz, unserer urigen Seilbahn in Unterstell. Im Tal erwarteten uns ein unversehrtes Auto und unsägliche Hitze. Wir sind dann auf einem Campingplatz auf der anderen Seite der Etsch gelandet, in Naturns. Ächz, stöhn, heiß...tot! Duschen und ab in den Pool! Da das nächste Gewitter drohte, sind wir nach Naturns einkaufen und Eisessen. Und der Himmel öffnete tatsächlich seine Schleusen! Es regnete aus Kübeln und die Sonne schien... Herrlich, zumal wir im Trockenen saßen. Abends gab's eine schöne Haxe (75.000 Lire) beim Kreuzwirt, dann noch ein Weinchen vorm Zelt und wir krochen müde ins Zelt.

15.August Dienstag Mariä Himmelfahrt nach oben
Am Vorabend wurden wir vom nahe gelegenen Festplatz schon beschallt. Humpta und Dschingderassabum bis in die Nacht. Nach dem Frühstück mit frischen Brötchen mußten wir wegen der tropischen Temperaturen erst mal in den Pool abtauchen. Gegen Mittag sind wir zur Burg Juwal aufgebrochen. Reinhold Messners Heimat. Leider hat das Museum in den Sommermonaten geschlossen und wir konnten die Burg nur von außen bestaunen. Es war trotz Hitze und 1,5 h Fußmarsch (Autos verboten) interessant. Im Vorfeld der Burg einige Bio-Bauernhöfe, vor der Burg Mitbringsel aus aller Welt, vor allem tibetanische Kunst und ein überwältigender Ausblick über das Tal und die Berge ringsum. Anschließend sind wir weiter zu "Unser Frau Madonna in Schnals" gefahren. Am heutigen Feiertag ein einziger Festplatz mit Zelten, Musik und 'ner Menge zu Essen. Wir gönnten uns Apfelstrudel, Krapfen und gebratenen Speck. Abends sind wir in einem wunderschönen Forsthaus in der Nähe des Campingplatzes gewesen. Abgesehen vom guten Essen gibt es hier eine Menge Vögel rings um das Haus zu bestaunen. Von Papageien bis Eulen war alles vertreten.

16.August Mittwoch nach oben
Unser großer Tag! Wir brechen endlich wieder auf. Diesmal ist unser Ziel der Similaun. Steffen beliebte lieber im beschaulichen Tal zu bleiben, um im Pool schrumplig zu werden, aber Frank und ich wollten es wissen. Bis zum Vernagter Stausee hat uns Steffen mit dem Auto gebracht. Jetzt heißt es wieder Rucksäcke schultern und rauf auf den Berg! Zu Beginn mußten wir "wegen der Hitze" im Tilsenhof (1814m) noch ein Radler trinken und dann ging es wirklich steil über Kuhweiden bergauf. Nach jeweils 1er Stunde haben wir ein gutes Päuschen gemacht. Nach gut 3 Stunden sind wir gegen 15:30 Uhr an der Similaun-Hütte (3279 m) angekommen. Nach einem leckeren Similaun-Kaffee mit Whisky und Sahne hat mein lieber Schatz mich verlassen, um die Gegend zu erkunden. Mit Donnergrummeln im Hintergrund kam er ca. 18:15 Uhr von seiner Tour mit Kraxelstellen und kleinen Eisfeldern aus Richtung Ötzi-Fundstelle zurück.

17.August Donnerstag nach oben
7:00 Uhr war die übelste Nacht, die ich bis dahin je erlebt habe, endlich zu Ende. Ich als einzigstes Frauchen in einem Raum mit 10 scharchenden, pfurzenden, nach Knoblauch und anderen Düften stinkenden Herren. Und wenn einer das winzig kleine Fensterchen öffnete, wurde auf italienisch aufs übelste gepöbelt... Aber auch das überlebt man. Nun geht es richtig los. Mir ist fast übel vor Angst, weil sich alle im Vorraum der Hütte mit Seilen, Eispickeln und Steigeisen bewaffneten. Aber als wir erst mal unterwegs waren, war es herrlich hier oben zwischen Fels, Eis und Himmel zu sein. Der Weg ist zu Beginn sehr gut auch ohne Eisen u.ä. zu begehen. Nach ca. einem Drittel des Weges hat mich der Respekt vor dem Berg doch zur Umkehr gezwungen. Die Spuren in den Firnfeldern wurden immer tiefer, ab und zu brach man bis zu Hüfte ein und wo man nicht einbrach, wurde es doch sehr eisig. Da ich nicht so trittsicher wie mein Schatz bin, drehte ich halt um. Ein netter Italiener, von dessem Gerede ich kein Wort verstand, nahm mich mit zurück zur Hütte. Nach nur 1,5 h Wartezeit kam Frank 11:30 Uhr vom erfolgreichen Gipfelsturm zurück. Er saß ca. 30 min. auf dem Gipfel, ließ sich fotografieren und genoss den herrlichen Ausblick bei strahlendem Sonnenschein und guter Sicht und beobachtete die recht zahlreichen Leute, die zum Gipfel unterwegs waren. 12:00 Uhr brachen wir an der Hütte auf, um uns gegen drei im Tal mit Steffen zu treffen. Nach einer weiteren Nacht auf dem Campingplatz und einer leckeren Pizza zum Abendbrot, haben wir uns am nächsten Morgen in Richtung Heimat verabschiedet.