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15.April Freitag Halle/Saale
14:00 Uhr Start. Winklers holen uns mit einem Mietwagen zu Hause ab. Einem "Nissan Qashqai".
Unser Gepäck hat zwar super reingepasst, aber offensichtlich hat Nissan vergessen einen Motor einzubauen…
Auf dem Weg zum Flughafen haben wir uns an den Steigungen ganz schön gequält und wir wollten schon
schieben, denn fit sind wir ja alle vom vielen trainieren. Gegen 18:30 Uhr kamen wir in Frankfurt im Hotel
Leonardo an. Eigentlich wollten wir dann abends zum Griechen, sind dann aber doch beim Italiener gelandet.
Und das war gut so: lecker Rumpsteak, Tiramisu und eine gute Flasche Montepulciano für schlappe 38 Euro.
Man gönnt sich ja sonst nix…
16.April Samstag Frankfurt/Main
7:00 Uhr Frühstück im Hotel mit einer Horde verwöhnter reicher Golfspieler!!! Nur weg hier.
8:00 Uhr sind wir losgefahren, noch schnell tanken, Auto bei der Autovermietung am Flughafen abgeben,
Gepäck loswerden und: ein Glas Prosecco in der "Fly-away Bar". Man kann sagen, es entwickelt sich zu einer
Tradition. 11:30 Uhr ging der Flieger nach Bahrain (pünktlich) wo wir ca. 18:00 Uhr landeten.
Insgesamt hatten wir sage und schreibe 9 Stunden Aufenthalt in Bahrein. Haben uns zu Beginn in einer irischen
Bar bei je 2 Guinness die Zeit vertrieben, bis wir anfingen zu rechnen
(erste Schätzung von Jens 75 Euro für 8 Bier!) Am Ende waren es nur 56 €.
17.April Sonntag Bahrein
Nachdem der Start unserer Maschine um 2Stunden verschoben wurde, kamen wir völlig erledigt 12:15 Uhr
im Fuji-Hotel in Kathmandu an. Am Flugplatz wurden wir mit Blumenketten um den Hals ganz herzlich von
Sher Bahadur begrüßt, der sich als Inhaber unseres Nepalischen Reisebüros herausstellte.
Im Hotel gab's einen Kaffee mit dem supernetten Sher, kurz duschen und 15 Uhr starteten wir zu unserer ersten
Tour durch Kathmandu. Eine wilde und faszinierende Mischung aus Menschen, Autos, Mopeds, Rikschas und tausend
Gerüchen nach Gewürzen, Abfall, Verbranntem und Räucherstäbchen.
Dazu eine Geräuschkulisse! Ein ständiges Gehupe und Geklingel und jeder plappert auf den vollen
Straßen, wo man manchmal nur mit dem Strom schwimmen kann. Durch die engen Gassen von Thamel
(der Touri- Hochburg Nepals) gingen wir bis zum alten Königspalast. Auf den Treppen einer der großen Pagoden
spielten vermutlich Australier auf Blasinstrumenten typische nepalesische Musik mit Feuer und Elan.
Hunderte von Menschen waren begeistert wie bei einem Rockkonzert. Wir machten auf einer Dachterrasse eine
Bierpause (Everest-Bier in 650 ml- Flaschen) und konnten von oben auf das Getümmel sehen und hören.
Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir dem Palast der „Kumari Bahal“ einen kurzen Besuch abgestattet und
gegen einen kleinen Obolus hat sich die lebende Göttin auch kurz am Fenster gezeigt.
Im Hotel haben wir Margit und Fred abgeholt (die haben die Tour grad hinter sich gebracht) um uns
wieder auf die gefährlichen Straßen Kathmandus zu wagen. Wir sind in ein typisch nepalesisches Restaurant
gegangen mit Musik, Tanz, Reisschnaps und unendlich viel zu essen. Sher hat uns eingeladen, lebend über die
chaotischen Straßen ins Hotel zurückgebracht und nach einer weiteren Dusche (33 °C) sind wir
gegen 22:30 Uhr ins Bett gefallen.
18.April Montag Kathmandu
8 Uhr Frühstück mit Kaffe Toast, Omelette und supersüßer Saft. Auf die Butter verzichteten wir lieber,
die schmeckt nicht wirklich... Shers Adoptivvater Heinz aus Mannheim ist auch in Kathmandu gewesen und
wir haben ihn kurz kennengelernt. Unser Guide für die ganze Tour heißt Rhohid, ist ganz nett und
bemüht sich uns auf deutsch was zu erklären. Wir sind erst mit dem Auto nach Pashupatinath gefahren.
Die Fahrt war wie immer sehr spannend, mitten im Gewühle sind wir ausgestiegen um zum Pashupati-Tempel
(Heiligtum der Hindus) zu laufen. Viele Stände mit Blumen und anderen Opfergaben, die die Hindus im Tempel
für die Zeremonien benötigen. Wir waren am Vollmondtag unterwegs, wo Himmel und Menschen unterwegs sind.
Ein junges Mädchen vor dem Tempel wollte sogar mit uns fotografiert werden!! Anschließend gingen wir zu den
GHATS um bei einer Begräbniszeremonie zuzusehen. Für uns Mitteleuropäer ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Die Verstorbenen werden am Fluss aufgebahrt, mit Blumen geschmückt und unter vielen Zeremonien auf
Holzscheiten verbrannt. Die Überreste werden schließlich einfach in den Fluss gefegt.
Eine dreiviertel Stunde schauten wir den Zeremonien zu und als das Feuer entzündet wurde,
haben wir die Flucht ergriffen. Anschließend fuhren wir zur größten Buddhistischen Stupa BODNATH.
Auf einer Dachterrasse machten wir Mittag und schauten den Leuten zu, wie sie die Stupa mit
Gebetsfahnen neu schmückten. Eine Mandala-Schule besuchten wir auch. Der Chef war nach vielen
Erklärungen fast sauer, das wir nix gekauft haben. Dann fuhren wir weiter nach SVAYAMBUNATH.
Ein dickes Lob an unseren Fahrer! Anlässlich des Vollmondfestes waren die Straßen zum Tempel
gesperrt. Er hat aber doch irgendwie einen Weg gefunden, durch die Menschenmassen einen Weg zu
bahnen und uns am Eingang des Tempels (auf einem Berg oberhalb vom Kathmandu-Tal) raus zulassen.
Ein Gedrängel und Geschubse vieler tausend Leute, die ihre Götter verehren und um Hilfe bitten wollen
(z.B. zur Heilung kleiner Kinder). In Deutschland hätten wir um so ein Gedränge einen großen Bogen gemacht,
aber wir haben uns tapfer eine halbe Stunde an den Tempeln vorbeischieben lassen und sind dann ins
Hotel zurückgebracht worden. Frank und Jens sind schnell in die Stadt Geld tauschen und Wanderstöcke
(für 3.50 €) kaufen. dann haben wir unsere Rucksäcke gepackt und wurden 18:00 Uhr von Sher zum Abendbrot
abgeholt. Wieder durch die Straßen von Thamel in eine richtig ordentliche Gaststätte. Das Essen war gut,
aber sehr amerikanisch geprägt. waren auch viele Touris da. Birgit ist mit leichtem Fieber früh ins
Bett und Frank, Jens und ich haben im Hotel noch ein Bier getrunken.
19.April Dienstag Kathmandu Fuji Hotel
6:30 Uhr, endlich geht es los! Unsere Taschen sind gepackt ,wir sind startklar, nur die Jungs vom
Frühstück waren nicht so schnell. So kamen wir dann endlich 7:30 los. Nach einem Foto mit unseren
Trägern, Sher und unseren Blumengirlanden starteten wir im bequemen Bus (Tourists only).
Raus aus Kathmandu ist schon ein Abenteuer für sich. Endlose LKW-Schlangen, einer bunter und
stinkender als der andere, hunderte Mopeds dazwischen und ein Gehupe ohne Ende. Wir mussten einen
Pass überqueren und anschließend führte uns die Straße in Serpentinen wieder bergab. Man hat das Gefühl,
alle Autos und LKW Nepals fahren hier lang. Nach einem kurzen Zwischenstopp gegen 11 Uhr im Regen zum
Mittagessen (Momos und Cola) wurde es mit dem Verkehr ein wenig besser, auch mit der Luft.
Unterwegs haben wir direkt vor uns einen Unfall gehabt. Ein PKW hat gegen einen Bus verloren.
Dass es hier nicht mehr Unfälle gibt, grenzt an ein Wunder. Irgendwo in der Mitte des
Weges sahen wir viel Werbung für Rafting und auf dem tief unter uns liegenden Fluss haben wir
sogar ein paar Boote gesehen. Die Straßen wurden schmaler, die Landschaft grüner und schöner.
Überall bewirtschaftete Felder und kleine Dörfer. Um 14 Uhr kommen wir in Besisahar an. Birgit
traut sich trotz Fieber noch die 2 Stunden Wanderung bis zu unserer ersten Übernachtung zu.
Wir laden unsere Taschen aus und ... ,Rhohid unser lieber Guide, hat seinen Rucksack mit unseren
Permits und dem ganzen Geld im Hotel in Kathmandu stehenlassen! Freude! Also 14 Uhr Feierabend im
Hotel "White Lake" Haben zwar keine wilden Tiere in unseren Zimmern gesehen, aber es ist schon sehr,
sehr schlicht. Wir hatten zwar ein Zimmer mit "Bad", aber das ist auch nicht sehr von Vorteil,
denn es stank erbärmlich nach Klosteinen. Das nächste Gewitter war schon wieder im Anmarsch (Vormonsun??)
und Frank und ich hängen auf unserer Terrasse herum, Birgit und Jens schlafen.
Wir versuchen krampfhaft die vielen Stupas und Tempel der letzten 2 Tage zu sortieren und zu
benennen, was in Anbetracht der Menge der Eindrücke gar nicht so leicht ist.
Gegen 17 Uhr machten wir mit den wiederauferstandenen Winklers einen Spaziergang durch Besisahar.
Einmal die Hauptstrasse runter und zurück. Viele kleine Läden und sogar Baumärkte gibt es.
Teilweise sehr ordentlich und die Nepali sind wirklich ein freundliches Völkchen.
Unser Hotel Gangapurna liegt kurz vor dem Ende der befestigten Straße wo wir 18 Uhr Abendbrot bekamen.
Chicken Curry und Käse Pizza. Curry war lecker, die haben bloß das Huhn komplett gekocht und zerstückelt.
Nach einem weiteren Bier sind wir gegen 9 Uhr ins Bett. Birgit mit Fieber schon halb acht und
Jens ist aus Sympathie mit. P.S. unser Zimmer lag ruhig nach hinten raus, das der anderen beiden zur
Straße hin, wo früh um sechs die Ladengitter hochrasselten, und nette Nachbarn gab's auch:
gefühlte 10 Mann im 2-Mann-Zimmer die ein wenig nach al Khaida aussahen.
20.April Mittwoch Besisahar
Haben die Nacht 6:30 beendet. Bis zum späten Abend war es insgesamt laut und stinkig (Feuer und Klosteine!)
7:30 Frühstück. Franks Kaffee hieß nur so, aber sonst war es OK: Sind dann noch immer ohne Rhohids
Rucksack 8:21 Uhr gestartet. Sobald wir nach wenigen Minuten die geteerte Straße verlassen haben,
wurde sofort die Luft besser und es wurde ruhiger. Jetzt fängt die richtig schöne Tour an!!!
Der Weg ist leicht zu laufen, immer durch kleine Dörfer, die Äcker werden mehr, Kühe, Ziegen,
Hühner, einfach toll. Irgendwann sahen wir die ersten schneebedeckten Berge. Majestätisch schön,
aber: nur Vorberge! In Bhulbhule machten wir Mittag (Momos vegetarisch) und warteten auf unsere Träger.
Rhohid war von 2 Amis fasziniert, die mit Ski am Rucksack bei 30 ° im Schatten unterwegs waren,
weil es ja so viele Schneebedeckte Berge gibt, da muss man doch irgendwo runterfahren können!
Weiter ging es über eine wunderschöne Hängebrücke (Frank schaukelt mich natürlich) am Guest House vorbei,
wo wir hätten letzte Nacht schlafen sollen. Hinter der nächsten Ecke der nächste schöne hohe
eisige Berg....Unterwegs queren wir immer mal wieder den Fluss über teilweise kriminelle
Hängebrücken. Eine war aus Bambus, eine weitere bestand nur aus drunter und drüber genagelten Brettern….
In Ngadi sollen wir heute übernachten. Ein Schild mit bestimmt 20 Hotels empfängt uns. Eine Hütte neben
der anderen und jeder hofft auf Gäste. Im Holliday Trekkers machen wir gegen 13 Uhr Mittag. Hier lästerten
wir über die Spülmachine der Nepali. Eine alte Frau kauerte an der Pumpe und wusch ab.
Wenige Gehminuten später liegt rechter Hand "Hikers Lodge" wo wir heute übernachten.
Wir tranken Kaffee und bekamen frische Papaya direkt vom Baum. Es sind nur kleine Zimmerchen mit
Bretterwänden, aber sehr ordentlich. Nur die Betten sind kriminell. Frank hat ein großes Loch im
Bett und meins wackelt so, das ich bei jedem Mal drehen denke, es bricht unter mir zusammen.
Abendessen: Momos mir Reis und ich Knoblauchsuppe und Chicken Curry. Vor dem Essen haben wir Durak gespielt.
Papa hätte sich gefreut! Da gegen 19:30 wieder mal der Strom ausfiel, sind wir zeitig ins Bett.
Nur der liebe Frank hat intensiv den tollen Sternenhimmel bewundert.
21.April Donnerstag Ngadi 900 m
Es ist 6:30 Uhr und das Gescharre und Gemurmel aus den Nachbarbetten weckt uns. Ein ordentliches
Frühstück mit Omelette (viel Gemüse drin), Tibetian Bread (in Fett ausgebackener Brotteig) und Ciabatta
(dünne, nach nix schmeckende Fladen). Unsere Träger haben liebevoll unser Gepäck verschnürt
und 7:21 Uhr ging es los. Linkerhand fließt tief unter uns im Tal der Marsyyandi. Wir marschierten
weiter auf der östlichen Seite, die zwar anstrengender, aber um vieles schöner ist. Steile Anstiege,
kleine Dörfer und immer wieder Guesthouses, mal mehr, mal weniger ordentlich. Auf dem Weg sehen wir
immer wieder Ziegen mit ihren jungen Hütern, Kühe und Hühner. Heute mussten wir mehrfach
Hängebrücken überqueren, die aber alle in einem guten Zustand waren. Groß und breit mit
Metallgittern als „Boden“. Einmal kamen uns auf der Brücke sogar Maultiere entgegen.
Das war natürlich was für mich! Ca. 5 km hinter Bhulbhule machten wir im Crystal Guest House Mittag.
Anschließend erwartete uns ein steiler Abstieg zum Marsyyandi, den wir über eine normale Brücke querten
um auf die „Straßenseite“ des Tals zu wechseln. Die ersten Kehren der „Straße“ kürzten wir ab, als
Training für den Pass !!! Eine steile und kräfteraubende Angelegenheit. Der Rest des heutigen
Weges war eine gemütliche, fast langweilige Wanderung auf der Straße bis Jagat, wo wir im North
Face River View übernachteten. Hier gab es schöne helle geräumige Zimmer, sogar mit einer etwas
warmen Dusche. Heutige Gehzeit: 5 ½ Stunden. Als ich mein Tagebüchlein schrieb, wunderte ich mich
über Kindergeschrei und Lachen auf der Straße, bis mich die Neugier aus meinem Zimmer trieb.
Da stand der Frank mit dem Fotoapparat auf der Straße, umringt von süßen dreckigen Kindern,
die immer Ihre Fotos von der Kamera sehen wollten. Ging aber leider nicht, denn wir waren noch mit
einer alten analogen Kamera unterwegs. Zum Abendbrot gab es Garlic soup
(soll gut für die Akklimatisierung sein) und Momos. Haben ein Schweizer Pärchen getroffen und
einen Münchner, die allesamt für ca. 3 Monate durch Nepal und Indien touren. Und wir waren immer
so stolz auf unseren langen Urlaub von 3 ½ Wochen!!! Jeden Abend macht der liebe Rhohid seine
obligatorische Ansprache, wie geht es Euch, wie war der Tag, wie fandet Ihr das Essen? Und der
Plan für den nächsten Tag. War ja nicht schlecht, aber manchmal etwas nervig. Frank und ich sind
das halt nicht gewohnt, weil wir sonst unsere eigenen Herren sind. Mich hatte heute unterwegs
Montezumas Rache erwischt, aber Dank Loperamid ist alles wieder gut. Und nicht zu vergessen:
Morgens nach dem Zähneputzen und abends vor dem Essen einen kräftigen Schluck Rum!
Hilft wirklich gegen Magen-Darm-Probleme!!!!
22.April Freitag Jagat
Wurde von Birgit gar nicht froh begrüßt. Sie sah aus wie das Leiden Christi, hatte wieder hohes
Fieber und wir haben uns wegen der Diagnose Angina für Penicillin entschieden. Nach einem wieder
sehr reichlichen Frühstück mit Omelettes, Chiapati und Schoko-Pancakes (wo sie die Schoko vergessen haben)
sind wir gegen 8 Uhr gestartet. Das Tal des Marsyyandi wird zur tiefen Schlucht und wir folgen dem Fluss.
Immer mit dem Getöse des Flusses im Ohr treffen wir heute auf viele Maultierherden, die von Drahtschlingen
für neue Hängebrücken über Zement, Benzin und Brennholz so ziemlich alles durch die Berge schleppen.
Man muss nur aufpassen, dass man solch einer Herde nicht an einem Engpass begegnet. Und wenn, bleibt
auf der Bergseite, denn wenn die Tierchen laufen und Dich anrempeln, kriegt man einen ganz schönen
Stoß, der Dich, wenn Du Pech hast, ein paar Meter den Berg runter schubst. Pech, wenn das an einem
Abgrund ist. Heute geht der Weg größtenteils bergauf. Das erste Stück gingen wir die Straße bis zur
ersten Hängebrücke, nach der Flussquerung ging es lange steil bergauf. Auf der Hälfte des Weges machte
Rhohid an einer kleinen Hütte eine Trinkpause. Frank war aber schon weiter weg und wollte
logischerweise nicht wieder umkehren, denn von der Pause wussten wir nix. Bin ihm gefolgt
und wir machten oben am Ende des Anstieges eine wunderschöne Pause. Die Dörfer werden immer kleiner,
die Bewohner immer ärmer. Unterwegs sahen wir einen Hühnertransport mit lebenden und nicht mehr
ganz so lebenden Hühnern in einem 3 stöckigen Holztragegestell auf dem Rücken von 2 Trägern. In diesem
Moment entschied ich mich, bis wir über den Pass und wieder weiter unten sind, kein Chicken Curry
mehr zu essen….Kurz vor dem Dörfchen Tal verließen wir den Lamjung Bezirk und sind nun schon im Bezirk Manang.
Hier wird das Tal flach und der Marsyyandi ist ein herrlicher See. In Tal gab es Mittag, wo wir uns
reinsetzten, denn draußen blies ein stetiger kühler Wind. Birgit sieht gar nicht gut aus,
aber sie hält sich tapfer und legt sich während der „auf das Essen warten Zeit“ hin.
Heute gab es eine große Kanne schönen scharfen Ingwer-Lemmon Tea ,Momos und Frühlingsrollen.
Beim Essen zog ein Gewitter auf und wir mussten mit Regencaps bewaffnet die letzten 2 Stunden
im Regen wandern. In diesem Abschnitt der Tour hat man das zweifelhafte Vergnügen den
nepalischen Straßenbau zu bewundern. Mindestens 4 Explosionen haben wir mitbekommen und
offiziell wird wohl der Weg gesperrt. Es ist trotzdem kreuzgefährlich, denn die Brocken
von den Explosionen fliegen von der anderen Talseite bis rüber zum Annapurnatrek.
Dann querten wir die letzte Hängebrücke des heutigen Tages (heute waren es 4 und ich
werde immer mutiger) bis wir wenig später das Hotel The Seven in Dharapani erreichten.
Die Zimmer sind ordentlich, aber der Rest…Die Kaffetassen waren genauso dreckig wie die
Tische….Das Essen war mäßig, die Garlic soup hat nach nix geschmeckt. Aber Spaghetti mit
Käse und Bratnudeln waren ok. Unser kleines Kranki hatte heute Zimmerservice. Die Träger
brachten Birgit das Essen ans Bett und Rhohid zeigt ihr, wie man unter dem Schlafsack inhaliert.
23.April Ostersamstag Dharapani
7 Uhr Frühstück bei ca. 12°C noch ohne Sonne mit Apple Pancake, vegetable Omelett, Chiapati und
Kaffee. 7:45 Start. Gemütlich die Straße ein Stück entlang und wenig später ging es allmählich die
Berge hinauf, gemeinsam mit vielen Maultieren und einigen Kühen. Immer wieder führt der Weg durch
kleine Dörfer: Naje, Thonje, Bagarchhap. An einem steilen Anstieg werden wir mit dem ersten Blick
auf einen echten achttausender belohnt. Hinter uns guckt der Manaslu zwischen den Bäumen durch.
So ziemlich am Ende des Anstieges steht ein kleines etwas schmuddelig wirkendes Zelt mitten im
Wald, bewirtschaftet von ebenso schmuddeligen aber freundlichen Nepali, aus dem uns Rhohid Lemmontea aus
Sauberen!! Bechern besorgt. Gemeinsam mit dem Ausblick auf den Manaslu ein Traum! Bei Sonne und warmen
Wetter führt uns der Weg weiter bis Temang wo es heute Mittag gibt. Riesen Portionen vegetable Momos,
gebratenen Reis und Lemmon-Ginger-Honey-Tea. Mit vollem Bauch ging es den nächsten knackigen Anstieg
hinauf. Brauchte eine viertel Stunde um überhaupt in Fahrt zu kommen. Hier ändert sich die Landschaft.
Wir laufen durch Wälder, fast wie zu Hause, und wir sehen die ersten roten Rhododendron-Bäume, die
Staatsblume Nepals. In den Gärten blühen die Apfelbäume und in den Dörfern gucken uns neugierig süße
kleine Kinder an, mit elenden Rotznasen und dreckig aber glücklich. Das letzte Stück bis
Chame geht der Weg wieder auf der Straße weiter. Unten im Tal am Marsyyandi sieht man ab und an,
wo früher der Annapurna Trekk langging. Viel schöner, als die heutige Variante! Gegen 15:30
bezogen wir in Chame eine kleine Hütte mit 2 Betten im HOTEL MARSYANDI MANDALA. Haben uns mit
Blick auf den „Boulevard“ von Chame einen gut schmeckenden Kaffee gegönnt und anschließend
einen Stadtbummel gemacht. Chame ist ein größerer Ort wo man so ziemlich alles kaufen kann.
Haben eine Bank gesucht und auch gefunden, aber die hatte leider schon zu. Aber unser Jens
war ganz glücklich, er konnte ins Internet und seine E-Mails abrufen!! Er war nämlich schon
ganz krank, weil er mit seinem tollen BlackBerry nicht telefonieren kann, aber alle
einheimischen machen ständig Hallo-hallo!!!! Die anderen spielten bis zum Abendessen
Skat und die Birgit hat die Jungs 2x in den Schneider gespielt!!! Stolz, Grins, Feier!!
Die Duschen hier waren lauwarm und es wurde gegen Abend schon empfindlich kühl.
Zum Abendessen gab es Garlic soup und vegetable Curry. Frank hatte mit seiner Cola
Pech, die war aus der vorletzten Saison ohne Blubber und umtauschen half auch nix.
Haben heute eine kleine Gompa besucht, wo wir die Gebetsmühle 3x umkreist haben und den
Wetter und Gesundheitsgott angerufen haben…Reine Gehzeit heute 5 ½ Stunden.
24.April Ostersonntag Chame 2680m
Frühstück mit Ostereiern! Und Applepancake und Schoko Müsli. Start 7:45 Uhr. Gleich hinter Chame überquerten
wir die erste große Hängebrücke des Tages. Dann führte der Weg langsam aber sicher durch Pinienwälder
gemütlich bergauf. Unter uns in der Schlucht donnert der Marsyyandi. Teilweise wurde hier der Weg in die
Felsen gesprengt. Die erste Pause machten wir in B(h)ratang. Überall werden die Ortsnamen
(selbst innerhalb der Orte) anders geschrieben. Weitere 1 ½ Stunden gemütliches Wandern bis
Dhukure Pokhari 3060m hoch gelegen. Im Hotel Heaven View gab es Mittagessen vor der magischen
schwarzen Felswand. Die Piloten die Hongde anfliegen haben Respekt vor der riesigen Schwarzen Wand,
da sie eine magische Anziehungskraft haben soll. Als die Wolken aufreißen haben wir den ersten Blick
auf die Annapurna II. Phantastisch! Zu Mittag gab es heute Kartoffelsuppe und gebratene Nudeln mit
verschimmeltem Käse, war aber ganz lecker. Nun waren es nur noch 30 min. Gehzeit bis Pisang.
Wieder eine gemütliche Wanderung, war auch ganz gut so, denn Jens sein Knie macht Probleme.
Birgit krächzt wie ein Rabe, ist aber wieder ganz fit. Reine Geh- Zeit waren heute nur 4 Stunden.
Unser Hotel in Pisang ist das Pisang Peak Hotel und befindet sich gleich neben den Gebetsmühlen in
Lower Pisang auf ca. 3180 m. Nach einer Tasse Kaffee sind Birgit, Frank und ich nach Upper Pisang
bis zum buddhistischen Tempel aufgestiegen.(ca.3300m) Ein malerisches Dorf, wo die meist sehr alten
Häuser an den Berghängen kleben. Man hat einen herrlichen Blick auf Annapurna II (7937m).
Der Pisang Peak versteckt sich leider in den Wolken. Heute ist es allgemein wolkiger und die
Sicht ist nicht so gut. Nach gut 1 h waren wir wieder im Hotel und trotz kühler 12 °C waren wir
mutig und suchten nach einer Dusche. Die erste Dusche, unter der Frank bereits stand,
hatte plötzlich kein Wasser mehr und Rhohid zeigte uns eine sehr versteckte zweite
Dusche mit richtig warmen Wasser. Als wir 3 in Upper Pisang waren, waren Jens und Rhohid
in die andere Richtung unterwegs. Zur Gedenkstätte, welche zu Ehren der elf verunglückten
deutschen Bergsteiger errichtet wurde, die 1994 am Pisang Peak ums Leben kamen.
Die Gaststube unseres Hotels ist so rustikal wie der Rest, aber es gibt einen Ofen, der die
Stube gut heizt. Zum Abendessen gibt es wieder mal Garlic soup (soll gut gegen Höhenkrankheit sein…)
und Momos. Jens konnte hier sogar Bundesliga auf Nepali gucken und als wir zum
Lesen ins Bett wollten... fiel wieder mal der Strom aus….
25.April Ostermontag Lower Pisang (3180m)
Heute durften wir etwas länger herummähren…Erst 7:15 Frühstück, weil die Tour so kurz und easy ist..
Frühstück wie immer gut, nur in der Variante mit boilled egg. Gemütlicher Start in Pisang immer die
Straße entlang. Wenig direkte Anstiege, wenn dann kurz und knackig. So wie zwischen Pisang und Hongde.
Man hat von einem kleinen Pass eine herrliche Sicht zurück über die beiden Pisangs, wie sie in der
Sonne im Tal liegen, bzw. oben am Berg kleben. In Marschrichtung erstreckt sich die relativ große
Ebene von Hongde, wo sich das einzige Flugfeld der Region befindet. Nur Sonntags kommt bzw. geht ein
Flieger (sagt Rhohid).Von Hongde bis Braga gibt es keine körperlichen Herausforderungen mehr.
Dafür gibt es viel zu staunen. Die Annapurna II, IV und III ragen über uns auf. Wenn ich nicht
irre ist die Annapurna III am nächsten und besten zu sehen und verändert, je länger man hier
läuft ständig ihr Gesicht. Einfach traumhaft schön! In Braga gibt es ein altes Kloster, Braga
Gompa (Monastery), welches wie immer weit oben am Berg klebt. Birgit wollte gern hinauf, also
habe ich mich überreden lassen (War heute etwas unentschlossen und Lustlos, lag wohl an meiner Schniefnase).
Bis zum Kloster hinauf ist es eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit. Aber es lohnt sich.
Wir hatten Glück und durften auch in das Kloster hinein. Wir haben Butterlampen für die Papas entzündet
und uns mit reinem heiligen Wasser benetzt. Dann haben wir heilige Schnüre um den Hals bekommen, die uns
Glück bringen und uns vor Unheil schützen sollen. Vor dem Kloster war grad "Pfeil und Bogen Fest".
Viele Menschen in den engen Gassen, die Männer haben mit Pfeil und Bogen geschossen, das ganze
begleitet von Trommelschlägen. Der tiefere Sinn dieses Festes ist mir jedoch leider entgangen.
Dann folgte der endlos steile Abstieg zurück zum Weg und dann war es nur noch eine Viertelstunde
bis Manang. Ankunft 14:20Uhr im Hotel Yeti (3500m).Wir haben uns in der Bakery einen Kaffee und
frischen KUCHEN! Gegönnt. (Hefeteilchen mit Mohn und Schokolade…lecker) Frank und Jens sind noch
durch Manang gezogen, ich war wie bereits erwähnt zu faul….PS: Mittag gab es im Jullu Peak Guest
House in Hongde mit Bratkartoffeln und Omelett.
26.April Dienstag Manang 3500m
Frank ist gestern noch bis halb sechs durch die Gegend gestapft und hat sich Manang angeschaut.
War auch an und in einer Gompa und ist ordentlich 3x um die Gebetsmühle gelaufen. Zum Abendbrot gab es
Garlic Soup, Pommes mit Käse und Nudeln mit Gemüse und
Knoblauch. War aber nicht so toll. Das Hotel Yeti war gut, der Gastraum ordentlich und sogar so halbwegs sauber.
Frühstück wie immer, Frank ein vegetable Omelett und ich ein Cheese breakfast. Sind dann gegen halb neun
losmarschiert. Eine „kurze“ Tour.(Mal wieder) Sind nur bis halb zwei, mit einer kurzen Teepause, gelaufen.
Der Weg geht allmählich immer höher und der Blick zum Gangapurna (7455m) wird immer atemberaubender.
Ständig kracht es in Berg und Gletscher, der linkerhand zum Greifen nah ist. Nach einem gewaltigen Krach
haben wir ziemlich weit unten am Berg eine Lawine ins Tal rollen sehen. Hier oben ist die Welt der Yaks
und einige haben wir auch gesehen.(auch ganz kleine schwarz/weiß geschepperte) Die meisten waren aber zu
weit weg. Als wir das Tal verließen haben wir die 4000m Marke überschritten und noch ging es allen gut.
(Abgesehen von Birgits und meinem Husten, was bei der extrem trockenen Luft aber kein Wunder ist)
Wir haben kurz vor Lattar (4200m) unser heutiges Tagesziel erreicht. Das Hotel Gangapurna liegt zu
beiden Seiten des Weges, rechts befindet sich das "Gasthaus" und links des Weges die Schlafräume und
es ist gut ausgebucht mit Amerikanern und Deutschen. Wir wollten zu Mittag nur eine Kleinigkeit essen,
bei mir war es ein Hamburger, der so riesig war, das man meinen Kopf dahinter kaum noch gesehen hat.!!!
Nach einer Stunde Ruhepause haben wir noch eine kleine Akklimatisierungstour hinter dem Haus gemacht.
Wir sind eine Stunde wie die Ziegen bergauf gekraxelt (keuch, stöhn, ächz) in Richtung Chulu East (6584m)
Der Weg war nicht wirklich ein Weg, der war nur durch die vielen Touris ausgetreten, welche hier eine
kleine Akkli-Tour machen. Oben haben wir den Rundblick genossen und ein Päuschen mit Knetschmars gemacht.
Dann ging es wieder hinunter zur Hütte. Duschen wäre schön gewesen, aber aus Mangel von Fließendwasser
musste dieses ausfallen. Ein riesen Kanister stand zwischen Gastraum und Schlafräumen mitten auf
der „Straße“ und man konnte einen Eimer mit Wasser füllen und den in den Bathroom tragen.
Ein Raum mit einer Tür und sonst nix…Da bleibt man doch gerne etwas stinkig, denn das Wetter war auch nicht
das beste und in 4000m Höhe ist es nun mal auch nicht mehr wirklich warm. Tagsüber war der Himmel immer bewölkt,
es hat auch kurz geregnet und sogar kurz gegraupelt, aber gen Abend kam wieder ein Stück blauer
Himmel zum Vorschein. Saßen abends in der beheizten Dining Hall und haben bei Ginger-Lemmon-Tea mit ganzen
Früchten (scharf aber gut) Karten gespielt. Unser Ort mit den 2 Häusern hieß Jakhashka (oder ähnlich) und
dank des vielen Tees hatten wir gar keinen richtigen Hunger auf unsere Bratmakkaroni.
27.April Mittwoch Jakhashka (?)3920 m
Haben relativ gut geschlafen (war nur 1x pullern, hatte 3 Hustenattacken vom feinsten und hatte ein schiefes
Bett aus dem ich 1x fast rausgefallen wäre!) Bin mit grausamen Kopfschmerzen und einem ausgewachsenen
moralischen aufgewacht. Nach dem Frühstück hat mich Birgit noch im Nacken massiert und nach Mobilat,
Aspirin und 2 Kaffee ging es mir etwas besser. Sind gegen 8 Uhr losgelaufen (pole, pole) und haben nach
ca. 1 h Lattar erreicht. Auch hier gibt es nur ein paar Hütten mit vorwiegend Hotels bzw. kleine
Gasthäuser. Habe mich heute bewusst an Uwes Worte vom Elbrus erinnert, „Lass sie alle rennen,
irgendwann hole ich sie alle wieder ein.“ Der Weg ist heute sehr schön. An einer kleinen Hütte
hielten wir Tea Time. Später queren wir ein Geröllfeld, welches wirklich sehr gefährlich aussieht
und sicher auch ist. Was hier einmal ins Rollen kommt, das ist nicht mehr zu halten. Bloß nicht
stehen bleiben! Gegen 12:30 Uhr erreichen wir Thorong pedi (4450m). Hier stehen nur noch wenige
Hütten die nur während der Wandersaison bewohnt sind. Auch hier gibt es (welch Wunder!!) kein
fließend Wasser, dafür aber in der überfüllten, kuschelig warmen Gaststube frisch gebackenes!!!
Also gab es zu Mittag Tomatensuppe und knusprig frische Käsestangen!! Haben dann 2 Stunden geschlafen
und sind gegen 15 Uhr nochmal losmarschiert. Wahrscheinlich ist das die übliche Akkli-Tour, schon mal
den Weg bei Lichte betrachten, den wir am nächsten Tag nachts gehen müssen.
Wir haben ca. 250 Höhenmeter gemacht, ein kurzes Päuschen in der dünnen Luft und sind zu einem
weiteren Kaffe mit Zimtschnecken in unser Guesthouse umgekehrt. Nachdem wir unsere Klamotten
schon startklar für den nächsten Tag gemacht haben, saßen wir in der überfüllten Gaststube und
warteten auf die Winklers, die wie immer gepennt haben (grins) Wir saßen dann bei Londonern mit am
Tisch und außer Süppchen haben wir nix gegessen, denn 1. Aufregung, denn morgen ist der große Tag,
und 2. die Höhe und der viele Tee, da hat man gar keinen Hunger. Sind dann gegen 7 in unser eiskaltes
Zimmer und waren froh, dass es Decken in den Zimmern gab, die wir noch über den Schlafsack werfen konnten.
28.April Donnerstag Thorong Phedi (4450m)
3 Uhr morgens klopfte Rhohid und ich war fast froh aufstehen zu dürfen. Wir haben die halbe Nacht umschichtig
geschlafen. Ich hatte ab 22:15 Uhr wieder bösartige Kopfschmerzen.
Zum Frühstück gab's eine „Ibuprofen mit Porridge“ für mich und gegen 4 Uhr
morgens war es endlich soweit. Stirnlampen auf und an und im Entenmarsch steil den Berg hinauf in
Richtung Thorong La Pass. Ich getreu dem Motto pole, pole oder auch step by step. Nach 1 h erreichten
wir das High camp (4810m) Eine kurze Rast, ein Schluck Tee und weiter ging es. Hier konnten wir schon
langsam die Stirnlampen ausmachen, denn langsam ging die Sonne auf. Noch war der Weg steinig und gut zu gehen.
Am nächsten Teehäuschen gab es eine kurze Pause, wo ich notfallmäßig die sanitären Anlagen suchen musste,
die es aber nicht gab. Bei Eiseskälte und Wind mit üblem Kopfweh war mir dann fast egal, wo ich mich
Hinhockte…Dann ging es weiter Richtung Pass. Da es mir wirklich Sch…ging, habe ich nicht soviel vom
Aufstieg mitbekommen, außer: Step by Stepp, du schaffst das irgendwie. In meinem Trane habe ich aber
noch die herrlichen Berge bestaunt, die von der Morgensonne beleuchtet wurden. Still und majestätisch
schön! Kurz vor dem Pass, als ich schon von weitem die Gebetsfahnen im Wind knattern hörte wurde mir
bewusst: Ich habe es geschafft! 5416 m! Und…fing fürchterlich an zu heulen! Die Birgit war ganz lieb,
die setzte sich neben mich und heulte mit! (ist das nicht lieb? grins) Kurz vor dem "Gipfel" habe ich
Frank noch fertig gemacht. Er wollte mich auf den letzten Metern überholen, um mich von vorn zu
fotografieren. Er jagte also mit vollem Gepäck auf einen kleinen Bergrücken um ein gutes Foto zu
bekommen, aber ich hab nur noch die Gebetsfahnen vor mir gesehen und hab den Turbo eingeschaltet.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch keinen Rucksack mehr, denn den hat mir kurz vorher unser lieber
Träger Min abgenommen. Der arme Kerl hatte keine Chance! Nach vielen Fotos und einem
Gipfeltee sind wir 8:06 Uhr schon wieder vom Pass runter. Der Abstieg war fast schlimmer als der Aufstieg.
Endlos lange und steil zieht sich der Weg im Geröll nach unten. Man hat eine tolle Sicht,
das Klima hinter dem Pass ist staubtrocken und die Berge sind karg. Einige Wanderer kamen uns
entgegen und wir haben sie sehr bedauert, da wir ja wussten, welch steilen Weg die noch hoch müssen!
In dieser Richtung absolut nicht empfehlenswert!!! Gegen halb zwölf haben wir am Fuße des steilen
Abstieges in der prassligen Sonne eine kalte Cola getrunken. Jetzt ging es Birgit sch…
Denn eigentlich hatten wir traumhaftes Wetter. Strahlend blauer Himmel mit brennender Sonne,
aber kalte Luft. Für die Augen und Köpfe tödlich. Auch Frank hat sich einen Sonnenstich geholt.
Nach der Pause in einer ganz einfachen Hütte zog sich der Weg bis nach Muktinath (3798m) noch
endlos durch staubtrockene Geröllhänge abwärts. Kurz vor Muktinath haben wir eindeutig die
Zivilisation wieder erreicht. Denn am Ortseingang stand die Jugend mit gefühlten 50 Mopeds, machten Krach und
verpesteten die schöne klare Bergluft. Haben unser Hotel Shreemuktinath gegen 13 Uhr erreicht.
Das geplante Mittagessen verweigerten wir wegen allgemeiner Erschöpfung der Truppe. Haben nur im
Gastraum (!) geduscht und hingen dann ab ca. 3 Uhr auf unserer Terrasse herum. Der Plan sah vor,
noch einen Tempel oben am Berg zu besuchen, aber unser Guide hat „verschlafen" und wir waren auch
nicht traurig, denn so wirklich hatte heute keiner mehr Lust, noch mal den Berg hochzustapfen.
Haben zum Kaffe die alten Zimtschnecken vom Thorong pedi Camp gefuttert und anschließend probiert,
ob wir Everest Bier noch vertragen. Wir saßen den Rest des Tages mit unseren Trägern zusammen und
alle spielten mit den Handys, weil Jens konnte immer noch nicht telefonieren!!(schluchz)
Einer unserer Träger besorgte vom „Fleischer“ nebenan Schweinefleisch (natürlich mit Knochen!) und die
Küche kochte uns ein herrliches scharfes Gericht .Lecker! Als wir satt und Bierseelig waren mussten wir
aber noch Abendbrot essen (stand wohl auf dem Plan), aber sehr zum Verdruss des Koches waren wir ja schon
satt und haben gegessen wir die Spatzen. Sind um acht ins Bett gefallen um wieder mal nicht durchzuschlafen.
Kopfweh! Stöhn!
29.April Freitag Muktinath (3798m)
Heute hatten wir einen sehr beeindruckenden, fantastischen, aber auch sehr anstrengenden Tag. Durch Stein und
Geröllhalden führte der Weg immer weiter abwärts. Den Blick immer in die Weite gerichtet in Richtung Mustang und
Hidden Valley. Wir passierten immer wieder kleine Dörfer, wo an fast jedem Haus ein Webstuhl vor dem Haus stand.
Die Bäume waren alle noch kahl, in etwa wie bei uns im Februar. An einem Haus konnten wir beobachten wie die
Nepali Buttertee machten, aber es war kein fertiger da um zu probieren.(war vielleicht auch gut so)
Zwischen den Bergen und Geröllhängen immer wieder tolle Ausblicke. Das erste Grün des Tages sahen wir noch
tief unter uns in Kagbeni (2820). Über uns die brennende Sonne, blauer Himmel, Wind und nur Geröll und
unter uns am Fluss Wiesen, Äcker und Bäume. Schier endlos führt der Weg weiter abwärts in Richtung
Kali Gandaki Tal. Als unser Weg dann weiter südwärts führte wurde es etwas windiger. An der Talsohle in
Eklabathi gab es lecker Mittag. Wir haben es vorgezogen drin zu essen, denn der Wind war so stark,
das er die Stühle umwarf und in der Luft ist ganz viel Staub und Dreck aus dem relativ trockenen Flussbett.
Ab hier sieht, hört und riecht man leider auch wieder Jeeps und Autos, denn die „Straße“ ist hier mit
widerstandsfähigen Autos wieder passierbar. Der Weg ist ab hier für die nächsten 1 ½ Stunden fast eben,
aber auch sehr anstrengend. Zu Beginn ein Stück Straße, ist aber mit den relativ vielen Autos kein Vergnügen.
Da Niedrigwasser war, setzten wir unseren Weg im Flussbett des Kali Gandaki fort. Hier im Tal
herrscht ab 11 Uhr vormittags immer starker Wind sagt der Reiseführer. Das ist aber noch untertrieben.
Wir haben uns vermummt mit allem was wir hatten, denn es war teilweise so ein Sturm das wir uns richtig
dagegenstemmen mussten mit soviel Dreck und Staub, dass es in den Augen brennt. Das Flussbett besteht aus
mehr oder wenigen großen rundgeschliffenen Steinen, die das gehen etwas anstrengend machen. Wir haben die
ganze Zeit nach „magischen“ Steinen Ausschau gehalten, die Glück bringen sollen, aber keine gefunden.
So erreichten wir völlig verdreckt und sandgestrahlt Jomosom (2743m), die größte Stadt der Region.
Jens seine Hüfte hat den Weg über die Steine nicht verkraftet und wir beschlossen den restlichen
Weg mit dem Taxi zurückzulegen. Haben noch vergeblich versucht in Jomosom Geld zu holen, aber der
Automat war kaputt. Der Weg mit dem „Taxi“ war auch wieder sehr abenteuerlich. Auf der unbefestigten
Straße knapp an Abgründen vorbei, quer durch den Fluss und über Brücken, wo in Deutschland maximal
Fußgänger drüber dürften. Die Landschaft verändert sich hier dramatisch. Als wir das schmutzige und
ewig windig- staubige Jomosom verlassen haben folgten wir weiter dem Fluss in ca. 2600m Höhe. Rechts
und links steil aufragende Berghänge. Linkerhand das Bergmassiv mit Annapurna (8091m) und Nilgiri (7061m) und
rechterhand der Dhaulagiri (8167m) und Dhampus peak (6012m). Unsere nächste Nacht verbrachten wir im
SNOW-LEOPARD-Hotel in Marpha (2667m). Unser Lieblingsdorf! Grüne Gärten, blühende Bäume, sich sanft im
Wind wiegender Weizen... einfach herrlich! Die Häuser sind richtig an die Berghänge gebaut und haben zum
Teil bis zu 6 Etagen, wo man schon mal noch eine Kuh auf dem Dach sieht! Denn jedes Fleckchen wird
genutzt, z.B. saß ein Schneider auf dem Dach und arbeitete. Über dem Dorf erhebt sich die Marpha Gompa.
Ein buddhistischer Tempel, den wir natürlich beim Dorfrundgang besucht haben. Im Hotel, welches den Namen
verdient (heiße Dusche und ordentliche Zimmer) mussten wir Frauen nachmittags erst mal einen Apfelschnaps
trinken, denn das ist im Apfelgarten Nepals Pflicht. Der war so lecker, das wir nach dem Abendessen
(Candle light Dinner-weil wieder mal der Strom weg war) auch den Aprikosenschnaps probierten.
Aber der war so stark, dass wir dann doch relativ tüdderig ins Bett sind. Bei mir gab es endlich wieder
Chicken Curry! denn hier rennen die Tierchen wieder frei herum und müssen nicht mehr halbtot die Berge
raufschleppt werden, dass wir Touris die dann essen können.
30.April Samstag Marpha (2667m)
Wir mussten 1. einen Tag rausholen und waren 2. faul. Haben den Jeep vom Vortag organisiert und sind für
insgesamt 140€ von Marpha via Lete bis Tatopani gefahren, insgesamt 46 km in dreieinhalb Stunden. Natürlich
wieder ein Abenteuer! Wieder etliche Flussdurchfahrten, riesige Löcher in der „Straße“, Abgründe wo man nicht
runterfallen möchte. In Lete wurde getankt. Aus Plastekanistern und als Trichter eine Plasteflasche!
Das geht auch. Dann waren wir gegen 11:30 Uhr in Tatopani 1189m und in einer völlig anderen Welt.
Ringsum alles grün !! Warm (28°C) und schwül! Heute war es ständig bewölkt und nach dem Mittag
(gebratenes Hähnchen und Chicken Momos) musste ich erst mal 2h schlafen. Nach dem Kaffee bei
Gewitter und schönem Regen sind wir in die bekannte heiße Quelle von Tatopani baden gegangen.
41°C und Schwefelwasser. Die Quelle wurde nur von Touris belagert und die Einheimischen stehen
z.T. am Zaun und beobachten wie im Zoo die komischen Vögel….Unser Hotel ist das OLD KAMALA HOTEL
und ist ganz chic. Wir wohnen in der 3. Etage, d.h. hinter der Freiluftgaststätte am Berg einige
steile Stufen hoch, und da stehen im Dschungel die ersten Hütten und dann noch 2 Etagen höher und
nun steht da unsere Hütte auf Stelzen mitten im Wald an den Berghang geklebt. Heut gab es vor dem
Abendbrot zum Bier wieder Schwein in irgendeiner Form und danach für alle Chicken Zissler. Ich habe
heute noch kurz mit der Heimat telefoniert, da Brüderchen Geburtstag hat. Dann mussten wir zeitig ins
Bett, da morgen wieder ein anstrengender Tag auf uns wartet!
01.Mai Sonntag Tatopani (1189m)
6:30 Frühstück unter freiem Himmel bei schönem Wetter.7:15 Uhr Start durch Tatopani immer am Fluss entlang.
Nach ca. 20 min. überqueren wir den Fluss über eine Hängebrücke und dann wurde uns ganz schnell kuschelig warm.
Den ganzen Tag über Steinstufen immer bergauf. Aber was uns nach dem ersten steilen Anstieg erwartet ist
unbeschreiblich schön. Überall an den Berghängen viele kleine Dörfer. Bananen, Terrassenfelder, Christusdorn
als Hecke, Weihnachtssterne, Bougainvillea…alles wächst hier wild einfach so. Unterwegs hat uns
Rhohid zu einem Lassi überredet. Handgemacht von einem Bauernmädchen. Erfrischend und sehr lecker.
In Sikkha(1980m) gab es Mittag. Frank hatte Momos (was ganz neues), ich Kartoffeln und die Winklers Suppe.
Hier haben zum ersten Mal im Gasthaus beim Essen die Zähne putzenden und Haare kämmenden Koreanerinnen getroffen.
Es ist heute furchtbar warm, uns läuft das Wasser nur so runter und wir haben noch nicht einmal die Hälfte
geschafft. 12 Uhr ging es weiter und eine halbe Stunde später stand ein Schild Ghorepani 3 Stunden und noch
soo viele Höhenmeter!! Inzwischen verfolgen uns ein oder 2 Gewitter und wir legen noch einen Zahn zu.
Und Petra Pantani steigt mit 2 Bullenlängen vor. Birgit und ich haben unterwegs einen neuen Duft
erfunden: KU-DU Nr. 5 for men and girl!! Der Duft der nicht enden wollenden Kuhfladen mitten auf dem
Weg vermischt mit unserem herb männlichen, bzw. weiblichen Schweißduft. Lecker! Bei Cidre gibt es
riesige uralte Rhododendron-Bäume, aber leider sind sie schon fast verblüht. Als wir kurz vor dem Ziel
waren zogen Birgit und ich noch einmal durch und errungen unsere Spitznamen Petra Pantani und
Birgit Contador. Denn so gedopt wie wir die letzten Tage waren mit Antibiotika und Kopfschmerzpillen
haben wir den Berg geschafft! Grins! Gegen 15:30 Uhr haben wir unser Hotel SUNNY in Ghorepani 2800m
erreicht und Frank und ich bezogen das Lance Armstrong Zimmer. Wie passend! Da unsere Träger noch mit dem
Gepäck am Berg unterwegs waren, mussten wir erst mal Kaffee trinken mit Schokoladenkuchen! Mmmmh.
Unser Gepäck kam gegen 17 Uhr und wir konnten erst mal duschen und was warmes anziehen,
denn hier oben wurde es empfindlich kühl. Unsere Träger waren eindeutig nicht ausgelastet,
denn sie spielten erst mal Volleyball! Durch die große Fensterfront des Diningrooms konnten
wir ab und zu durch die Wolken den Dhaulagiri sehen und der Nilgiri leuchtete auch in der Abendsonne!
Ein traumhafter Ausblick! Nebenbei tranken wir Radler und hörten schöne laute schmalzige Musik bis zum
Abendbrot. Ein Teller Chicken zum Bier als Vorspeise, für mich ein Steak mit Käse flambiert!
Womit ich die Aufmerksamkeit der Kneipe hatte. Und als Nachtisch: Schokopudding!!!!(obwohl der Jens NEIN gesagt hat)
02.Mai Montag Ghorepani (2880m)
4Uhr wecken,4:30 Uhr Abmarsch mit Stirnlampen bewaffnet Richtung Poon Hill (3194m) um dort den Sonnenaufgang
zu erleben. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Wir haben uns auf Geheiß von Rhohid wie richtige Anfänger
angezogen (richtig warm!) und sind viel zu schnell gegangen, aus Angst zu spät zu kommen. Der Weg führt
schmal und steil nach oben und schon unterwegs ahnten wir, dass wir nicht allein sein werden…Oben
angekommen, war es noch dunkel und kalt und es gab einen Kaffee. Mit uns gemeinsam warteten sehr viele
Touris (vor allem auffällige Koreaner!!) auf den ersten Blick auf die Berge. Das Wetter war leider
diesig und die Sicht war daher nicht ganz so toll. Aber trotz der vielen Menschen ein toller Anblick der
Bergriesen. Anschließend stiegen wir mit der Touri-Meute gemeinsam wieder ab zum Sachenpacken und frühstücken.
Frank hat sich einen großen Schokoladenpudding bestellt! Grins. Der Weg abwärts war dann fast anstrengender als
tags zuvor der Anstieg. Wir sind über Ulleri nach Tikhedunga über endlose Steinstufen und Steinplatten
hinabgekraxelt. Zum in die Welt gucken musste man stehen bleiben, sonst wäre man gestolpert. Die liebe
Birgit saß auch einmal auf dem Po, ist aber Gott sei Dank nicht in einem von den tausend Kuhfladen gelandet.
Haben irgendwo gegen 12Uhr am Berg Mittag gemacht. Ich glaub es war in Ulleri (2100m).Wir hatten herrliches
warmes, sonniges Wetter. Die Dörfer hier in diesem Teil Nepals wirken wie gemalt. Sauber, ordentlich, überall
kleine Gasthäuser, die Wege im Ort sind alle mit Steinplatten ausgelegt, fast wie gefliest. Man merkt, dass hier
viele Touristen unterwegs sind und die Bergbauern dadurch etwas reicher sind als in anderen Regionen.
Ca. 1 h nach Ulleri kamen wir in Tikhedunga ziemlich fußlahm an. Hier erwarteten wir ein Auto, welches
uns noch heute nach Pokhara bringen sollte. Aber Denkste! Wir saßen 13 Uhr (mitten am Tag) in einem
gemütlichen Gasthaus mitten in Tikhedunga und erfuhren, dass wir heute hier übernachten.
Aus Frust mussten wir erst mal ein Bier trinken, da wir alle Rhohid falsch verstanden haben.
Zum Kaffee haben wir uns einen Kuchen bestellt, der extra für uns gebacken wurde! Saßen entspannt im
Diningroom, als es etwas zu regnen begann. Innerhalb weniger Minuten fielen Sturzbäche vom Himmel mit
riesigen Hagelkörnern! Für die kleinen Kinder des Dorfes ein riesen Spaß! Die flitzten immer wieder raus
und machten Schneeballschlacht und freuten sich! Laut Rhohid ist Hagel hier sehr selten, nicht mal in der
Monsunszeit und bei Gewitter. Im Prinzip hatten wir Glück, das wir hiergeblieben sind, denn wir wären voll
in das Unwetter reingelaufen. Einige Touris haben wir noch vorbeigehen sehen, die bis auf die Haut durch waren.
Abendbrot war auch ok, habe mal Dhal bat probiert und der liebe Frank hatte wie fast immer Momos.
Nach dem Abendessen haben unsere Jungs für uns Musik gemacht mit Trommeln und viel
Spaß und Jens und ich mussten tanzen. Die anderen haben sich erfolgreich gedrückt!
U.a. eine deutsche Ärztin aus Leipzig, die ein paar Wochen allein unterwegs war!
03.Mai Dienstag Tikhedunga (1525m)
Gegen 8Uhr war Start. Weiterhin durch chice Dörfer immer weiter bergab. Unterwegs haben wir tolle
Steine gesammelt und Jens fotografierte ständig riesige Bambusstauden. Unterwegs machten wir in einem schönen
Gasthaus Rast mit Blick von der Terrasse ins Tal und es gab lecker Bananenjoghurt. Fasziniert war ich von
Orchideen, die wie bei uns die Geranien zur Deko auf der Terrasse hingen! Dann erreichten wir Birethanti.
Das Ende unserer zu Fuß Tour! Schluchz! Hier wird grad eine große Brücke gebaut, die aber auf der anderen
Talseite mitten in einem Haus endet!?! Interessant. Hier in Birethanti gibt es einen Markt mit vielen
Maultieren, bunten Ständen und leider Gottes auch wieder Autos. Wir haben beim Mittag auf unser Auto
gewartet, das uns in Naya Pul (eine Viertelstunde von Birethanti entfernt) abgeholt und nach Pokhara
gefahren hat. Zivilisation! Wir wurden im Hotel Trekkers Inn abgeliefert und hatten Freizeit. Schöne
Zimmer mit Dusche und echtem WC! Hier kann man wunderbar shoppen. Viele Geschäfte mit „echten“ North Face und
Mammut Klamotten zum günstigen Preis. Habe mir z.B. eine Softshell-Jacke für ca. 25 € gekauft. (Hat bisher auch
schon ein Jahr gehalten!) Nach anstrengendem Einkaufsbummel mussten wir selbstverständlich erst mal Bier trinken
und saßen witzigerweise im gleichen Restaurant, am gleichen Tisch, an dem die Winklers 2004 schon mal gesessen
haben! Und die Kuh lag immer noch (oder schon wieder?) auf der Straße!!! Haben auch den Kölner wiedergetroffen,
der in Thorong la Probleme hatte. Das Abendbrot war heute gleichzeitig der Abschied von unseren fleißigen und
immer freundlichen Trägern Kumar, Min Tamang und Zarad kai(?) Wir waren in einem großen, sehr ordentlichen
Restaurant mit einheimischer Livemusik. Min und Kumar zappelten schon immer auf ihren Stühlen, bis sie
einfach auf dem Gang tanzten. Einige Mai Tais und Tequila sunrices später tanzten Birgit und ich auch mit
und wurden sogar von verrückten Koreanern fotografiert! Nach diesem wunderbaren Abend sind wir noch zum
Inder vor der Tür um ein "gute Nacht Bier" zu trinken.
04.Mai Mittwoch Pokhara (853m)
Frühstück um 7:30 auf der Dachterrasse mit Blick auf die im Dunst liegenden Berge und eine Dame auf dem
Nachbarhaus, die mindestens eine Stunde Joga gemacht hat. Dann packten wir unsere Sachen zusammen und
gingen mit Rhohid auf Sightseeing-Tour durch Pokhara. Erst fuhren wir zum weißen Fluss in einer tiefen
Schlucht, wo herrliche Baume blühten, mit roten igeligen Blüten. Dann fuhren wir zum Bindebasini-Tempel
und anschließend zu den Davis Wasserfällen mit Abstieg in die „Hölle“. Jens musste hier passen,
da wir durch eine enge dunkle Höhle kraxelten, die zum Fuß des Wasserfalles führt. An diesem Tag war eine
schreckliche Hitze! Nach einem typisch nepalischen Mittagessen neben unserm Hotel mit Dhal Bat mit
Ziegenragout, verschieden Gemüsen und etwas undefinierbaren, wo Rhohid keine Übersetzung wusste,
haben wir die Sachen in unseren Bus verfrachtet und fuhren gegen 11:45 Uhr los in Richtung Chitwan
Nationalpark.150 km Rumpelfahrt im teilweise dichten Verkehr, immer mit stinkenden Lastern und
hupenden Mopeds als Geleitschutz. Ein Pause am Straßenrand wurde uns gegönnt. Diese „Gasthäuser“
sind ganz einfache, arme und schmutzige Hütten am Straßenrand, wo wir unsere Cola lieber aus Flaschen,
als aus dreckigen Gläsern gehabt hätten. Aber wir haben es überlebt. (Lag vielleicht am Rum, den wir aus
hygienischen Gründen täglich vor dem Essen tranken!!!) Gegen 15:30 Uhr landeten wir im Park-Side-Hotel in
Chitwan, welches Chers Bruder gehört und wir wurden begrüßt, als ob wir zur Familie gehören.
Über der Tür steht ein Schild „ Willkommen bei Kham und Heini“. Im Dining Room hängt ein Foto von Cher und
Reinhold Messner welches auf einer Touristikmesse in Deutschland entstand. Man merkt deutlich den
Einfluss von Chers deutschen Adoptivvater. Haben uns trotz 35°C und hoher Luftfeuchte auf der
Terrasse im 1.Stock mit vielen Geckos zwischen den Holzbalken einen Kaffee gegönnt. Stöhn, schwitz!
Anschließend machten wir einen Spaziergang durch das Dorf zum Tharu-Dorf. Hier gibt es ein z.T. von den USA
gesponsertes Museum, wo man viel über den Volksstamm der Tharu erfährt. Die Tharu leben ganz einfach mit vielen
Haustieren und sind „naturgläubig“ und opfern schon mal ein Huhn o.ä. Wir „durften“ auch in ein typisches Tharu
Haus gehen welches offensichtlich von der Familie bewohnt wurde. Einfach zu leben ist gar kein Ausdruck!
Aber es ist ein fleißiges und stolzes Volk. Zurück durchs Dorf, vorbei an wogenden Reisfeldern und vielen
Ochsen, Hühnern Ziegen usw. ging es vorbei am Hotel zu den Elefanten! Der erste Anblick war etwas schockierend.
Jeder Elefant hatte seinen eigenen Unterstand (wirkt wie ein Elefantencarport) und stand allein mit
zusammengebundenen Füßen. Wir kamen grade richtig zur Fütterung. Diese Tiere sind tagsüber im
Dschungel zum arbeiten und um blöde Touris durch die Gegend zu tragen. Damit sie abends gerne
nach Hause kommen, gibt es Leckerlis auf die sie ganz scharf sind. Dann gab es schnell Abendessen vom
Büfett und dann schon wieder los zum nächsten Abenteuer! Es geht ins Theater. Wir wurden im Dunkeln auf die
Ladefläche eines Kübelwagens verfrachtet, schön dicht an dicht, dass keiner rausfällt! Und rumpelten hinaus
in die Dunkelheit. Unterwegs kamen wir durch einen größeren Ort mit einigen Geschäften und anschließend
wurden wir vor einem Saal ausgeladen. Hier erwarteten uns traditionelle Tharu-Tänze. Toll! Eine wunderbar
mitreißende Trommelmusik und kriegerisch geprägte Tänze. Hinter uns saßen Koreaner und verteilten
tonnenweise Knicklichter womit der Saal nach und nach in allen Farben überflutet wurde. Nach dem Theater
wurden wir schnell, schnell wieder auf unseren Leiterwagen verfrachtet und rumpel, rumpel zurück ins Hotel.
Hier haben wir bei einem schönen kühlen Bier mit einem Schweizer geschwatzt, der seine Computerfirma verkauft
hat um eine Weltreise zu machen! In der Nacht sind wir unter unser Moskitonetze gekrochen und haben
fröhlich vor uns hin geschwitzt. Ein riesen Unterschied zu der staubtrockenen Luft im Annapurnagebiet!
05.Mai Donnerstag Chitwan Sauraha River Side Hotel
6 Uhr Frühstück! Nun ging es mit unserem Tierguide Kumar zu Fuß auf eine Dschungeltour. Nach 20 min.
erreichten wir den Fluss Rapti, wo wir mit einem Einbaum mit der Strömung den Fluss abwärtsfuhren.
Der Fluss ist flach und steinig und hat z.T. eine starke Strömung. Wir haben viele Vögel beobachtet,
zB. King Fisher, Eisvögel und Marabu. Die Bruthöhlen der Krokodile haben wir auch gesehen, aber keine
Krokos, was zur Brutzeit auch selten ist. Nach ca. einer Stunde mussten wir mitten in der Pampa aussteigen
und unsere Boote verschwanden um die nächste Biegung des Flusses. Hier standen wir nun mit unseren 3 Begleitern im
#Wald und bekamen eine Kurzeinweisung, wie man sich im Falle des Falles, das uns ein wildes Tier begegnet
verhalten muss. Nilpferd: im Zickzack wegrennen und Sachen wegwerfen, Ameisenbär: dafür haben die Guides lange
Stöcke mit, Tiger: stehen bleiben und langsam rückwärts gehen, Elefanten, auf hohe Bäume klettern!
Dann sind wir langsam und leise im Gänsemarsch durch den Dschungel marschiert. Auf einer kleinen Lichtung
badete ein Rhinozeros und Kumar gab immer Zeichen: anschleichen oder Rückzug. War für mich irgendwie
unheimlich und ich hatte ganz schön Schiss! Wir schlichen uns von 2 Seiten an das Rhino heran um es besser sehen
zu können. Als wir schön dicht dran waren, das Rhino langsam aus seinem Tümpel stieg, meines Erachtens in unsere
Richtung witterte und Kumar eindringlich zum Rückzug blies, sagt Jens: „Birgit, stell Dich mal dahin!“
Sie tat es auch noch! Aber es ist ein schönes Foto geworden! Dann zogen wir weiter, teils durch Graslandschaften,
wo die Frauen aus den umliegenden Dörfern Schilf schnitten, teils durch Buschland, aber immer in der Nähe des
Dorfes. Trafen immer mal wieder andere Touris in kurzen weißen Sachen (was uns ausdrücklich verboten wurde).
Zum Abschluss der Dschungeltour durften wir barfuß den Fluss durchqueren und dann ging es zurück ins Hotel.
11:30 war Cola-Zeit , die Männer bewaffneten sich mit Badesachen und wir gingen an den Strand.
Am Ufer des Rapti hat man Liegestühle und Sonnenschirme aufgebaut und es gab auch kleine Bars. Die Männer
wollten mit den Elefanten baden gehen! Die Beiden rutschten auf eine süße Elefantendame und los ging es ins
Wasser. Gut dressiert spritzte sie erst die Männer nass, man muss sich vor dem Baden schließlich etwas abkühlen!,
dann wackelte sie ins tiefe Wasser und warf die beiden mehrfach ab. Ein riesen Spaß vor allem für uns,
denn das zugucken ist nicht so anstrengend wie das ständige wieder auf den Elefanten krabbeln, um doch
wieder nur abgeworfen zu werden. Anschließend ging es wieder ins Hotel zum Mittagessen (Nudelsuppe und
Spring rolls) mit anschließender kurzer Mittagsruhe. Da es unser Wunsch war, sind wir zur
Elefant– Dung- Paper- Fabrik gefahren. Ein hochtrabender Name für eine einfache Sache. Am Rande eines
Feldes steht ein Haus, auf der Terrasse hinter dem Haus ein großer Trog, wo der Elefantendung eingeweicht wird.
Die Fasern werden in großen Gestellen in der Sonne getrocknet und mit einer klapprigen, rostigen Maschine gerollt.
Papier im Prinzip fertig! Liebevoll werden daraus Bilderrahmen, Schachteln u.ä. gefertigt. Haben uns auch
2 Bilderrahmen und ein Kistchen für Jac´s Steine mitgenommen (650 Rupien) Anschließend gab es das nächste
Highlight des Tages (das nahm heute gar kein Ende) Elefantenreiten! Wir fuhren mit einem klapprigen Bus zur
Station, wo die Elefanten rückwärts an großen Podesten einparkten. Wir sind über Leitern auf die
Podeste gestiegen und von dort aus auf das Tragegeschirr des Elefanten geklettert.4 Leute pro Elefant,
jeder hockt in einer Ecke und lässt die Beine nach außen baumeln. Ich hatte Glück und durfte nach vorne
rechts gucken. Frank und Birgit hatten die A…karte , dafür haben sie gesehen was hinter uns los ist.
Nachdem unser Elefant am Schalter ein Ticket gezogen hat, ging es los. Ein Schaukeln und wanken besonders
wenn es bergauf oder abwärts ging! Wir haben unterwegs richtig viel gesehen! Rhinos:1 Mutter mit Kind,
3 Rhinos beim Grasen, viele Rehe, ein Hirsch, einen Affen und…viele andere Elefanten mit Touris auf dem
Rücken! Aber unser „Fahrer“ hat manchmal kleine Wege genommen, wo uns das Gebüsch um die Ohren pfiff,
so dass wir die Illusion hatten allein zu sein. Einmal an solch einsamer Stelle waren wir auch mit unserem
Elefanten allein. Unser Fahrer ist abgestiegen und hat sich in die Büsche geschlagen um eine neue Rute zu
suchen. Unser süßer Elefant fraß solange und wackelte immer mal einen Schritt vor und zurück.
Irgendwie unheimlich so führerlos auf einem großen Elefanten zu sein! Es war ein tolles Erlebnis, das wir
knapp 2 Stunden genießen durften. Aber wir, bzw. unsere durchgerüttelten Hintern und Schenkel waren froh,
als wir wieder abgestiegen sind. Unsere Elefantendame hieß Laksimi Kali –die Göttin, ein süßes Exemplar
seiner Gattung mit hellen Ohren und ganz langen Wimpern…Dann fuhren wir zum Sundowner an den Strand des
Rapti zurück. Nach dem ersten Bier dachte ich, ich hätte Halluzinationen, denn da standen keine Elefanten
mehr sondern 2 Kamele! Und ein Guide sagte tatsächlich zu seinen russischen Mädels: „It´s not a elefant,
it´s a camel!“ Nach einem herrlichen Abend mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Dschungel spazierten
wir ins Hotel zurück zum Abendessen. An diesem Abend unterhielten wir uns lange mit einem Schweizer,
der auf Weltreise war und seine Firma verkauft hat um wieder den Blick für das wesentliche im Leben zu finden.
Als Nachtisch gab es sogar heißen Vanillepudding mit Mango. Lecker!
06.Mai Freitag Chitwan
Die letzte Nacht war für mich schrecklich. Die schwüle Hitze hielt die ganze Nacht an und als ich schweißgebadet
mit Platzangst unter dem Moskitonetz aufwachte, zog ich gegen ein Uhr auf das andere Bett um. Da ich zu faul
war das Moskitonetz auszurollen, hab ich die ganze Nacht mit den Mücken gekämpft und bin dann aber doch
irgendwann eingeschlafen. Heute hieß es Abschied nehmen von dem schönen Fleckchen Erde und 7:45Uhr
starteten wir mit unserem Bus in Richtung Nagarkot. Nach ca. 210 km kamen wir ca. 14:30Uhr in der
Niva Niwa Lodge an. Unseren Rhohid haben wir in Bhaktapur abgesetzt, damit er bei der Hochzeit seiner
Schwester dabei sein kann. Nagarkot liegt auf einem Berg 1950m hoch, 10 km nordöstlich von Bhaktapur und
besteht fast nur aus Hotels. Von hier aus sollten wir nochmals einen letzten tollen Ausblick über die
Bergkette von Annapurna bis zum Everest (weit im Osten als kleine Bergpyramide) haben. Aber die
Gewitterstimmung des heutigen Tages machte dem schönen Panorama einen Strich durch die Rechnung.
Unser Mittag konnten wir noch im Freien auf der Terrasse des Hotels genießen, später vertrieben
wir uns die Zeit bei Nieselregen in der Gaststube bei Kartenspiel (Durak und Mau Mau) und Everest-Bier.
Unser netter Fahrer hat Rhohid ersetzt und uns beim Abendessen Gesellschaft geleistet. Leider sprach er nicht
sehr gut englisch und ist auch sonst ein sehr ruhiger Geselle. Bis auf ein Bier hat er nix gegessen,
weil er auf Rhohid warten wollte. Ob er den Abend noch etwas bekommen hat? Keine Ahnung,
denn Rhohid kam erst am nächsten Morgen, da es in der Nacht für eine Mopedfahrt zu stark geregnet hat!
Alles in allem ein ruhiger Tag ohne große Highlights (durch das Wetter). Aber wir haben auf unserer langen
Busfahrt viele verrückte Transportmöglichkeiten gesehen. Das beste waren 2 angebundene, wohlgemerkt lebende
Ziegen auf dem Dach eines vollbesetzten Busses!
07.Mai Samstag Nagarkot (1985m)
Heute nach war es angenehm kühl und wir konnten bis 7:30 Uhr richtig ausschlafen.
Nur die vielen Japaner/Koreaner/Chinesen haben uns mit ihrem Geschnatter geweckt.
Kaffee gab es in der Sonne auf der Terrasse ohne Bergblick, denn die Wolken hingen noch überall tief.
Frank und Jens haben sich bei Sonnenaufgang draußen zum Fototermin getroffen, da war die Sicht zwar auch
nicht gut, aber noch etwas besser. Man merkt, dass hier viele Touristen unterwegs sind, denn einige
Einheimische belagerten uns mit Fotos, Souvenirs u.ä. Zum Frühstück mussten wir leider wieder in die
Gaststube rein um Bratkartoffeln, eklige Würstchen und rohe grüne Bohnen zu essen. Den Asiaten,
die hier deutlich in der Überzahl sind, hat es vielleicht geschmeckt, aber unser Fall war es nicht wirklich!
Nun verließen wir endgültig die Natur, um wieder in das bunte, laute, stinkende Treiben der Städte im
Kathmandutal einzutauchen! Als erstes fuhren wir nach Bhaktapur. Eine der schönen alten Königsstädte.
Hier haben wir die Nepalesische Papierfabrik bewundert inkl. Museum, welches von einem sehr engagierten
Nepali geführt wird. Er trägt alles zusammen, was er finden kann. In einer dunklen Kammer stehen hunderte von
Figuren, Gefäßen und sogar alte kunstvoll geschnitzte Fenster aus allen möglichen Epochen. Sein Sohn hat ein
Buch in englisch über den Buddhismus geschrieben .Alles in Handarbeit, inkl. Papier. Kann man für 30€ auch
käuflich im Laden im Erdgeschoss erwerben. Am Durbar Square machten wir Mittag mit Käsebällchen, Joghurt und
Croque Monsieur. Anschließend fuhren wir nach Patan. Auch hier findet man neben dem Königspalast
zahlreiche überwiegend buddhistische Klöster. Eine Pagode ist schöner und kunstvoller als die andere.
Hier erlebten wir ein Filmdreh von einem Bollywood Film. Hunderte von Menschen verstopften den Platz um einen
Blick auf ihre Filmhelden zu werfen. Wir fanden es lustig. Ist halt eine andere Welt. Dann fuhren wir zurück ins
Fuji Hotel nach Kathmandu. Nun waren wir endgültig zurück im quirligen Treiben der Zivilisation und vorbei ist die
Ruhe in der Natur. Kulturschock! Als letzte Amtshandlung zeigte uns Rhohid noch, wo man echte handgemachte
Pashmina-Schals kaufen kann.(nicht die falschen aus China!) Mit 25€ ist man dabei! Nach dem Kaffeetrinken in
einer schönen Kneipe um die Ecke des Hotels haben wir Rhohid mit 100€ Trinkgeld verabschiedet und dann erst
mal duschen und saubere Sachen anziehen, die wir im Hotel deponiert hatten. Abends stürzten wir uns todesmutig
in das Gewusel und suchten nach einer Gaststätte, wo man ein richtiges Steak bekommt. Wurden auch fündig und es
war lecker. Haben uns sogar noch eine Creme brulee und eine Margarita gegönnt! Im Hotel ließen wir den
Tag bei einem Everest-Bier ausklingen und sind 22:30Uhr ins Bett. (für Jens mitten in der Nacht! Grins)
08.Mai Sonntag Kathmandu
Beim Frühstück kam eine netter junger Mann von unserem Reisebüro um sich um unsere Bestätigung bei der
Airline zu kümmern. Dann sind wir auf eigene Faust durch Kathmandu geschlendert. Unsere Ziel war der
Königspalast, den wir über einige Umwege auch gefunden haben. Einer der Umwege führte durch die „Fleischergasse“.
Eine enge Gasse mit wenig Touristen und in fast jedem der düsteren Ladengeschäfte lagen von Fliegen umschwirrte
Fleischauslagen. (Huhn, Büffel, Ziege) Am alten Königspalast angekommen, setzten wir uns auf die Treppen einer
Pagode und beobachteten das bunte Treiben. U.a. war Tag des roten Kreuzes und in großen Zelten konnte man
Blutspenden. Dann stiegen wir wieder auf die Dachterrasse, auf der wir am ersten Tag mit Cher waren
und gönnten uns eine Cola. Auf der Suche nach „Stehrumseln“ sind Frank und ich auf dem Markt auch fündig geworden.
Eine Skulptur aus Yak bone (?) mit Om mane padme om. behauptet zumindest der Verkäufer.(16€)
Die Tour war ganz schön anstrengend, denn die Sonne prasselte und es war sehr warm. Haben im Hotel erst
mal kurz Siesta gehalten um uns nach dem Kaffe nochmal zum Souvenirs kaufen in die Stadt zu stürzen.
Erbeutete Ware: Eine Elefantenmaske als Rumhängsel- 5€; 2 kleine Buddhas- 8€; ein rotes und ein blaues
T-Shirt mit der Annapurna-Runde drauf –je 7,50€; Tee – 6€ und natürlich Gebetsfahnen!!! Dann gewitterte und
regnete es mal wieder, wie die letzten Tage öfter am Nachmittag. Gegen 19 Uhr wurden wir von einem
Angestellten des Reisebüros zum Essen abgeholt worden, da Cher noch in Chitwan war. Er führte uns in eine urige
Kneipe, in die wir uns allein nicht getraut hätten. Aber es war ordentlich und lecker. Ich hatte ein Mutton Chili
(sauscharf), Frank und Birgit Pizza und Jens Chicken Curry. Dazu natürlich Everest-Bier und einen
einheimischen Schnaps, den man nur mit Wasser verdünnt trinken kann. Unser Begleiter war sehr nett
und ist so ehrgeizig und fleißig, wie man es sich von manch einem Deutschen nicht vorstellen kann.
Er lernt seit 2 Monaten am Goethe-Institut deutsch und studiert Geschichte. Tagesablauf: 6- 10 Uhr Campus;
10- 17 Uhr Büro Nepal Trekking; 17- 19 Uhr Goethe-Institut. Alle Achtung! Wir haben unseren letzten Abend in
Nepal genossen und ihn natürlich noch mit einem Bier im Hotel ausklingen lassen.
09.Mai Montag Kathmandu
Wir frühstückten in aller Ruhe mit 3x Kaffenachschlag um danach die Sachen zu sortieren. Frank und Jens sind noch
mal in den Laden um unsere T-Shirts abzuholen, die gestern Abend wegen Stromausfall (wieder mal) nicht fertig
geworden sind. Als alle Sachen gepackt und die Zimmer geräumt waren, sind wir noch mal rein nach Thamel,
Abschied nehmen vom Trubel, den Gerüchen, dem Chaos auf den Straßen und den immer freundlichen, lachenden
Nepalis. Ich habe mir noch einen Ring gekauft, Birgit eine Bronzestatue und wegen der Hitze und Sonne haben wir die
Mittagspause etwas vorgezogen. Wir saßen wieder im „Cafe um die Ecke“ und aßen Nudeln, Sandwiches und nix (Frank).
Cappuccino war auch aus (Maschina kaputt). Frank ist allein noch mal los, da wir bis zur Abfahrt noch viel
Zeit hatten. Wir anderen waren zu faul und dümpelten in der Hotellobby herum. Frank war gegen 14 Uhr
wieder da, nachdem ihm 3x Snow angeboten wurde, aber der arme hatte kein Geld dabei. Als wir noch im
Trupp unterwegs waren, hat uns keiner gefragt! Dann haben wir noch ein Abschiedseverest mit großen
Schaben im Hotelgarten getrunken. Eine war so blöd und stürzte aus Dummheit in den Fischteich.
Im Hotel trafen wir noch einmal unseren www.akermann.ch Dann fuhren gegen 16 Uhr wir ein letztes mal durch
den chaotischen Verkehr Kathmandus, mit einem Unfall unterwegs, zum Flughafen und wurden von unserem Fahrer,
dem gestrigen Begleiter (wo wir leider den Namen nicht wissen) und Rhohid verabschiedet. Sie banden uns zum
Abschied Tücher um, die im Buddhismus eine Bedeutung haben. Welche das ist, habe ich, jetzt wo ich das
ganze ein Jahr später endlich aufschreibe, leider vergessen. Aber bestimmt bedeutet es viel Glück und
gute Reise und vielleicht auf ein Wiedersehen...Als wir ganz schnell durch sämtliche Kontrollen am
Flughafen durch waren, stellten wir fest, dass wir viel zu viele Rupis hatten, weil keiner von uns
Flughafengebühren wollte. Also haben wir Cappuccino und Kuchen bestellt, Parfüm gekauft und die restlichen
10 Rupis großzügig dem roten Kreuz gespendet! Abflug war 22:10 Uhr (lt. unserem Plan 19:40Uhr,
lt. Aushang 19:55 Uhr). Unser Flug ging wieder über Bahrain (diesmal mit wesentlich kürzerem Aufenthalt)
nach Frankfurt/Main. Hier nahmen wir uns ein Mietwagen und fuhren am 10. Mai gen Heimat.
Gegen Mittag waren wir in Halle und weil wir uns so lange nicht gesehen haben (grins) sind wir am
Abend bei wunderschönem Frühlingswetter noch mal gemeinsam in die Stadt. Man glaubt gar nicht, wie die
Wahrnehmung sich nach einem solchen Urlaub ändert. Alltägliche Dinge, wie z.B. saubere öffentliche
Toiletten mit Seidenspender und Klopapier habe ich bestaunt!!!
10.Mai Dienstag
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